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Wirtschaft: Lächeln, bitte!

Alle Produkte entfernen Zahnbeläge gut. Die günstigen der Discounter können mit den teuren Marken mithalten

Kaffee, Tee und und Rotwein mögen wunderbar schmecken. Auf den Zähnen hinterlassen sie jedoch unschöne dunkle Beläge. Um gegen die hartnäckigen Verfärbungen vorzugehen, versuchen viele es mit Zahncremes, die die Zähne weißer machen sollen. Und das tun die Pasten auch: Die Stiftung Warentest hat 21 solcher Weißmacher-Zahncremes untersucht. Alle entfernten Zahnbeläge gut bis sehr gut, egal ob teuer oder günstig. Dabei ist die Preisspanne riesig: Sie reicht von 44 Cent pro hundert Milliliter bei Aldi oder Lidl bis zu 23,60 Euro für die gleiche Menge der Marke Rembrandt. Einen Vorteil bringen die teuren Produkte aber nicht.

Trotz bewiesener Wirkung kritisieren die Tester, dass die Werbeversprechen auf den Packungen oft übertrieben sind: „Zahnweißgel für strahlend weiße Zähne“, heißt es etwa bei Sensident Brilliantweiß von Müller. Auch bei der Wirkung auf Parodontose oder Karies versprechen die Werbetexte oft zu viel. Die Tabelle zeigt, welche Wirkung die Tester tatsächlich nachweisen konnten und wer Abzug für zu vollmundige Werbeversprechen bekam.

Zudem müssen sich Verbraucher mit gesunden Zähnen keine Sorgen machen, denn die Zahncremes enthalten keine Bleichmittel, sondern reinigen mit sogenannten Abrasivstoffen – Putzkörper, die Verfärbungen abschmirgeln, ohne Zähne und Zahnfleisch zu schädigen. Studien belegen, dass Defekte an den Zähnen in den meisten Fällen durch eine falsche Putztechnik entstehen. Gesundem Zahnschmelz schaden die Pasten nicht. Hier empfehlen die Tester die Lidl-Marke Dentalux Seidenweiss Plus. Sie ist mit 44 Cent pro 100 Milliliter sehr günstig und reinigt sehr gut (hoher Abrieb). Genauso gut, aber etwas sanfter reinigen die blend-a-med Pro Expert (2,31 Euro) und die 3D white (2,45 Euro), die Sensodyne Proschmelz Sanftes Zahnweiss (5,33 Euro) und die Theramed Perfect (5,78 Euro) mit mittlerem Abrieb. Die Werbung der 3D White fanden die Tester aber übertrieben. Wer frei liegende Zahnhälse (Parodontitis) hat, sollte mit der Zahnpasta vorsichtig sein: Durch die Putzkörper kann sich das Problem verschärfen. Hier empfiehlt sich eine Zahncreme mit niedrigem Abrieb wie Perlweiss oder Vitadent (2,65 Euro).

Fast alle Zahncremes im Test beugen zudem Karies durch Fluoride in der Creme gut vor. Sie können sogar beginnende Schäden im Schmelz reparieren. Nur die teuren Produkte von Rembrandt und Perlweiss sind hier lediglich befriedigend: Rembrandt enthält kein Fluorid, Perlweiss nur wenig.

Ein strahlend weißes Hollywood-Lächeln sollte aber niemand erwarten. Zwar können die Cremes die Beläge abtragen und so die Zähne heller machen, aber nicht weißer als den Originalfarbton. Die meisten Menschen haben keine strahlend weißen Zähne. Weißer werden die Zähne auch nicht dadurch, dass man sie besonders doll putzt. Zahnärzte empfehlen Bürsten mit mittelharte Borsten, die alle zwei bis drei Monate ersetzt werden sollten. Beim Putzen sollte nicht zu viel Druck ausgeübt werden, um Schäden zu vermeiden. Und Vorsicht: Wer Saures gegessen oder getrunken hat, sollte mit dem Putzen 30 Minuten warten.

Trotz aller aufhellenden Effekte ersparen die Cremes auch nicht die Zahnreinigung beim Arzt.

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