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Wirtschaft: Lagarde beim IWF fast am Ziel

Auch USA unterstützen Berufung der Französin

Washington - Die Besetzung des Chefpostens beim Internationalen Währungsfonds (IWF) ist praktisch entschieden: Nach Europa und China haben am Dienstag auch die USA ihre Unterstützung für die französische Finanzministerin Christine Lagarde erklärt. Damit dürfte die 55- Jährige über ausreichend Rückhalt verfügen, um als erste Frau an die Spitze des Fonds zu rücken. Der Verwaltungsrat des IWF wollte noch am Dienstag in Washington zusammenkommen, um über die Nachfolge von Dominique Strauss-Kahn zu beraten. Bis spätestens Donnerstag wird eine Entscheidung erwartet.

„Ministerin Lagardes außergewöhnliches Talent und ihre breite Erfahrung werden eine unschätzbare Führungsverantwortung für eine unverzichtbare Institution in einer kritischen Zeit für die Weltwirtschaft sicherstellen“, äußerte sich US-Finanzminister Timothy Geithner. Die USA seien „ermutigt“ durch die breite Unterstützung, die sie auch von Schwellenländern erfahren habe. Zwar ist im IWF-Verwaltungsrat eine Abstimmung per Mehrheitsvotum möglich. Angestrebt wird aber eine Konsensentscheidung der 24 Exekutivdirektoren. Lagardes einzigem Mitbewerber, dem mexikanischen Notenbankchef Carstens, werden kaum noch Chancen eingeräumt. „Ich möchte meinem Freund Agustín Carstens für seine starke und glaubhafte Kandidatur mein Lob aussprechen“, teilte Geithner mit.

Mit der erklärten Unterstützung der USA kommt Lagarde rechnerisch auf mehr als 50 Prozent der Stimmen innerhalb des IWF. Lagarde hatte bei ihrer Vorstellung beim Exekutivrat des Fonds deutlich gemacht, dass sie sich als Geschäftsführende Direktorin für die Belange der Schwellenländer besonders stark machen wolle. Der frühere IWF-Chef Strauss-Kahn war Mitte Mai wegen des Verdachts der versuchten Vergewaltigung in New York festgenommen worden und deswegen zurückgetreten. dpa

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