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20 Tonnen Gold hat Venezuela für den Kredit hinterlegt.

© dpa

Land kann Kreditzinsen nicht zahlen: Deutsche Bank pfändet Gold von Venezuela

Venezuela kann selbst Kreditzinsen nicht mehr zahlen. Deshalb pfändet die Deutsche Bank jetzt 20 Tonnen Gold - und gerät damit politisch zwischen die Fronten.

Von Carla Neuhaus

Venezuela geht das Geld aus. Das Land kann selbst die Zinsen für ausstehende Kredite nicht mehr zahlen. Betroffen ist davon auch die Deutsche Bank, die dem Regime von Noch-Präsident Nicolas Maduro einen Kredit in Höhe von 750 Millionen Dollar gewährt hat. Zur Sicherheit hat Venezuela dabei Gold hinterlegt – das die Deutsche Bank nun verpfändet. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Zugreifen können soll das Institut dem Bericht zufolge nun auf 20 Tonnen Gold. Damit gerät die Deutsche Bank politisch jedoch zwischen die Fronten. Denn das Gold ist inzwischen mehr wert, als das Land der Deutschen Bank schuldet. Konkret geht es um 120 Millionen Dollar. Verpfändet die Deutsche Bank nun das Gold, müsste sie diese überschüssige Summe Venezuela eigentlich zurückzahlen. Die Frage ist nur: auf wessen Konto?

Profitiert Guaidó oder Maduro?

Oppositionsführer Juan Guaidó soll die Deutsche Bank bereits aufgefordert haben, die 120 Millionen Dollar auf einem ausländischen Konto außerhalb der Reichweite von Noch-Präsident Maduro zu deponieren. Dafür spricht, dass Deutschland Guaidó offiziell als venezolanischen Interimspräsidenten anerkannt hat. Dazu kommt, dass die Deutsche Bank mit einer Überweisung an das Maduro-Regime gegen die Sanktionen verstoßen würde, die die USA gegen Venezuela auferlegt haben.Anfang des Jahres war die amerikanische Citibank bereits in einer ähnlichen Situation: Sie soll Gold gepfändet haben und den überschüssigen Betrag auf einem Konto in New York deponiert haben.

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