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Nach Steuern machte die Landesbank 2012 einen Gewinn von 99 Millionen Euro.

© Thilo Rückeis

Landesbank Berlin: „Jahr des Übergangs und Aufbruchs“

Die Landesbank Berlin schreibt wieder schwarze Zahlen. In diesem Jahr will das Institut mit dem Umbau vorankommen - aus der Landesbank soll eine reine Sparkasse werden.

Von Carla Neuhaus

Berlin - „Es ist familiärer geworden“, sagt Johannes Evers und blickt in die Runde. Der Kreis der Journalisten, die in diesem Jahr zur Bilanzpressekonferenz der Landesbank Berlin (LBB) gekommen sind, ist deutlich geschrumpft. Denn aus der einst börsennotierten Landesbank wird gerade eine reine Großstadt-Sparkasse. 2013, sagt Evers, werde für sein Haus „ein Jahr des Übergangs und des Aufbruchs“.

Bereits im Sommer soll es Verhandlungen mit der Dekabank geben. Denn die soll der Landesbank das Kapitalmarktgeschäft inklusive der LBB-Tochter Berlin Invest abkaufen. Beide Institute, die LBB und die Deka, gehören mittlerweile den Sparkassen. Und die wollen „inhaltliche Überschneidungen“ zwischen den zwei Häusern abbauen. Die Landesbank soll sich auf ihren Kern, die Berliner Sparkasse, konzentrieren. „Wir kehren zu unseren Wurzeln zurück“, nennt Evers das. Deshalb wird auch die Berlin Hyp, die Immobilientochter der LBB, aus dem Konzern herausgelöst und als eigenständiges Institut aufgestellt. Die gesellschaftsrechtlichen Voraussetzungen dafür sollen bereits bis zum Jahresende geschaffen sein, sagt Evers.

Bis der Umbau vollständig abgeschlossen ist, werde es allerdings noch dauern. 2018, wenn die Berliner Sparkasse ihr 200-jähriges Jubiläum feiert, soll sie so aufgestellt sein, „dass sie mit anderen Sparkassen gut vergleichbar ist“.

In diesem Jahr könnte dagegen die Umstrukturierung das Ergebnis erst einmal belasten, kündigt Evers an. Dabei steht die Landesbank derzeit wieder deutlich besser da. Nach einem Verlust von 79 Millionen Euro nach Steuern in 2011 kehrte das Institut im vergangenen Jahr in die Gewinnzone zurück. Unterm Strich stand diesmal ein Ergebnis von 99 Millionen Euro – vor Steuern und Sondereffekten waren es sogar 167 Millionen Euro.

„Das ist ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, was die Bank alles zu bewältigen hatte“, meint Vorstandschef Evers. So schlug die Schließung der Auslandsstandorte London und Luxemburg allein mit rund 20 Millionen Euro zu Buche. Gleichzeitig muss die Landesbank deutlich mehr Eigenkapital vorhalten, weil die Europäische Bankenaufsicht EBA sie als systemrelevant eingestuft hat. Und auch die Schuldenkrise macht sich bei den Landesbankern bemerkbar: Im letzten Jahr trennten sie sich von Anleihen aus Portugal, Irland, Italien, Spanien und Ungarn im Umfang von 3,6 Milliarden Euro – „um auf der sicheren Seite zu sein“, sagt Evers.

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