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Wirtschaft: Landesbank Berlin verliert Geld in Griechenland

LBB rutscht im zweiten Quartal in die roten Zahlen und muss die Jahresprognose senken

Berlin – Die europäische Schuldenkrise hat der Landesbank Berlin (LBB) die Bilanz des ersten Halbjahres gründlich verdorben. Das sparkasseneigene Institut schrieb für sein Engagement in Griechenland rund 95 Millionen Euro ab und rutschte im abgelaufenen Quartal in die roten Zahlen. Die Bank, zu der auch die Berliner Sparkasse gehört, senkte deshalb am Montag auch ihre Jahresprognose. Im zweiten Quartal gab es einen Vorsteuerverlust von neun Millionen Euro, im Halbjahr sank der operative Gewinn auf 97 Millionen Euro, nach 127 Millionen Euro im Jahr zuvor.

Wie die LBB mitteilte, nahm die Bank für ihre Engagements in Griechenland im Nominalwert von 392 Millionen Euro eine Risikovorsorge in Höhe von 95 Millionen Euro vor. Entsprechend sank der Gewinn. „Wir haben uns entschieden, einen klaren Schnitt zu machen und umfassend vorzusorgen“, sagte Vorstandschef Johannes Evers. Die sonst solide Geschäftsentwicklung habe dies zugelassen. „Wir haben damit den Rücken frei“, fügte Evers hinzu.

Ende Juni bezifferte die LBB ihr Nominalvolumen an griechischen Staats- und Unternehmensanleihen zusammengenommen auf 392 Millionen Euro. Das Volumen an Anleihen hoch verschuldeter Euro-Staaten liege insgesamt bei 7,4 Milliarden Euro.

Bisher hatte die traditionell vorsichtige Bank für das laufende Jahr steigende Gewinne in Aussicht gestellt. Allerdings hätten die Unsicherheiten an den Finanzmärkten und die Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise sowie die Rettungspakete für Griechenland erheblich belastet. Eine Entspannung sei nicht in Sicht, betonte Evers. Das Institut war vergleichsweise gut durch die Finanzkrise gekommen und hatte 2010 noch 317 Millionen Euro vor Steuern verdient.

Die LBB erwartet nun, „das Konzernergebnis vor Steuern des Vorjahres nicht zu erreichen“, wie es im Ausblick für 2011 heißt. Bislang hatte die Bank vorgehabt, das Ergebnis von 2010 zu übertreffen.

Im Privatkundensegment steigerte die LBB ihr operatives Ergebnis im ersten Halbjahr um neun Millionen auf 82 Millionen Euro. Bei den Firmenkunden wuchs das Geschäft langsamer, immerhin verdiente die Bank hier mit 47 Millionen Euro fast genauso viel wie in den ersten sechs Monaten des Vorjahres (48 Millionen Euro). In der Immobilienfinanzierung gab es einen Rückgang von 94 Millionen auf 91 Millionen Euro.

Insgesamt lag das operative Ergebnis in den ersten sechs Monaten bei 97 Millionen Euro nach 127 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Dies sei „nicht zufriedenstellend, aber vor dem Hintergrund der Marktentwicklungen solide“, sagte Vorstandschef Evers. mirs/dpa/rtr

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