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Landwirtschaft: Millionenhilfe für die Milchbauern

Deutsche Milchbauern können auf eine Finanzspritze von bis zu 90 Millionen Euro hoffen.

Brüssel - Deutsche Milchbauern können auf eine Finanzspritze von bis zu 90 Millionen Euro hoffen. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) kündigte am Montag am Rande eines EU-Treffens in Brüssel an, bis Freitag mit den Bundesländern über die Verteilung der EU-Mittel entscheiden zu wollen. Die Lage der Milchbauern sei „dramatisch“, sagte Aigner mit Blick auf die Erzeugerpreise von nur noch rund 25 Cent pro Liter Milch.

Die Summe von 90 Millionen Euro ergebe sich aus dem am Freitag vom EU-Gipfel beschlossenen Konjunkturpaket, sagte Aigner. Davon soll rund eine Milliarde Euro in die Entwicklung des ländlichen Raums fließen. Der deutsche Anteil von rund 90 Millionen Euro soll nach Aigners Angaben in erster Linie den Bauern zugute kommen. Bei der Agrarministerkonferenz von Mittwoch bis Freitag hofft Aigner auf eine Entscheidung. Das Sagen haben die Bundesländer.

Angesichts des Preisverfalls ist auch der Streit um die Anhebung der Milchquoten neu entbrannt. Auch die großen Betriebe könnten mit diesen Preisen nicht mehr leben, sagte Aigner. Nach Angaben der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) bekamen die Bauern im Januar im Schnitt 25,6 Cent pro Liter. Zur Kostendeckung sind laut Verbandsvertretern mindestens 40 Cent nötig.

Beim EU-Agrarrat forderten Deutschland, Österreich, Ungarn, die Slowakei und Slowenien, die Lage auf dem Milchmarkt bereits 2009 auf den Prüfstand zu stellen und nicht wie geplant erst 2010. „Besonders die schrittweise Anhebung der Quoten muss erneut geprüft und, wenn nötig, verschoben werden“, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben. Die EU-Staaten hatten im November beschlossen, die Milchquote ab 2009 bis zu ihrem Auslaufen 2014/15 jährlich um ein Prozent anzuheben. Deutsche Bauern fürchten einen weiteren Preisverfall, wenn die Produktionshöchstmengen wegfallen. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter droht deshalb mit einem neuen Milchlieferboykott.AFP

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