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Lebensmittelmarkt: Cadbury lehnt Übernahme durch Kraft Foods ab

Der weltweit zweitgrößte Lebensmittelkonzern will den britischen Konkurrenten Cadbury übernehmen – doch der sperrt sich. Kraft will jetzt Überzeugungsarbeit leisten.

Das US-Unternehmen Kraft Foods hat dem britischen Schokoladenhersteller Cadbury ein 16,7 Milliarden Dollar (11,7 Mrd. Euro) umfassendes Übernahmeangebot unterbreitet, was einem Aufschlag von 42 Prozent auf den Aktienkurs entspricht. Cadbury lehnte dies jedoch ab.

Kraft wolle nun weiter an einer einvernehmlichen Lösung arbeiten. "Die Transaktion würde einen starken Anbieter von Snacks, Süßwaren und Fertiggerichten schaffen mit einem außergewöhnlichen Portfolio an Kultmarken", begründete Kraft seinen Ehrgeiz. Der Gesamtumsatz läge dann bei etwa 50 Milliarden Dollar. Allein Kraft beschäftigt weltweit knapp 100.000 Mitarbeiter.

Cadbury hatte unlängst den Status als weltgrößter Süßwarenhersteller an den US-Rivalen Mars verloren, der den Kaugummiproduzenten Wrigley übernommen hat.

Zu Kraft gehören bereits die Schokoladenmarken Milka, Toblerone, Daim, Marabou und Cote d'Or. Cadbury vertreibt unter anderem den in Großbritannien beliebten Schokoriegel Dairy Milk.

Die Börse in London reagierte am Montag euphorisch auf die Kraft-Offerte: Die Aktien des weltweit zweitgrößten Schokoladenfabrikanten Cadbury gewannen 35 Prozent an Wert. Das regte die Fusionsphantasie der gesamten europäischen Lebensmittelbranche an. Der DJ Stoxx-Index für die Branche legte 1,3 Prozent zu. Der Schweizer Rivale Nestlé verteuerte sich um 0,8 Prozent, Unilever um 2,6 Prozent und der französische KonzernDanone sogar um 4,1 Prozent. Auch die Schokoladenhersteller Lindt und Barry Callebaut legten zu. Kraft-Aktien verloren dagegen in Frankfurt 2,3 Prozent.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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