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LEBENSMITTELSICHERHEIT: Außer Kontrolle

Verbraucherschützerund Lebensmittelkontrolleure haben im Vorfeld der Grünen Woche eine bessere Kontrolle von Lebensmitteln gefordert. „Der Staat kommt seiner Verpflichtung nicht nach, für die Lebensmittelsicherheit zu sorgen“, sagte der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV), Gerd Billen, am Mittwoch in Berlin.

Verbraucherschützer

und Lebensmittelkontrolleure haben im Vorfeld der Grünen Woche eine bessere Kontrolle von Lebensmitteln gefordert. „Der Staat kommt seiner Verpflichtung nicht nach, für die Lebensmittelsicherheit zu sorgen“, sagte der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV), Gerd Billen, am Mittwoch in Berlin. „In Deutschland werden auf kommunaler Ebene multinationale Konzerne kontrolliert“, kritisierte der Verbraucherschützer. Die Lebensmittelüberwachung müsse zentralisiert werden, meint Billen. Der VZBV-Chef setzt sich zudem dafür ein, die Wirtschaft an der Finanzierung zu beteiligen.

Reformbedarf sehen auch die Lebensmittelkontrolleure selbst. Zudem müsse der Staat dringend neue Kontrolleure einstellen, sagte Martin Müller, Vorsitzender des Bundesverbands der Lebensmittelkontrolleure. In Deutschland würden derzeit 2500 Prüfer 1,1 Millionen Lebensmittelbetriebe überwachen. „Mindestens 1500 zusätzliche Mitarbeiter sind nötig“, betonte Müller. Wie lückenhaft die Kontrolle ist, zeigt eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Verbraucherschützer hatten über das Internet Nahrungsergänzungsmittel – Schlankheitsmittel, Sportlernahrung, Anti-Aging- und Potenzmittel – „auf rein pflanzlicher Basis“ gekauft und im Labor untersucht. Ergebnis: Mehr als ein Drittel der Produkte enthielt verbotene pharmakologische Substanzen, bei Schlankheits- und Potenzmitteln waren es sogar über 60 Prozent. hej

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