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Wirtschaft: Leichte wirtschaftliche Erholung in der Region

Berliner und Brandenburger Industrie wieder optimistischer / Sorgenkind Baubranche BERLIN (sk/HB).Unter Berliner und Brandenburger Unternehmern steigt die Stimmung: Die Beurteilung der aktuellen Konjunkturlage habe sich leicht gebessert, obgleich die Betriebe mit ihrer geschäftlichen Situation weiterhin nicht zufrieden seien, erklärte Thomas Hertz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin, am Freitag anläßlich der Vorstellung des von allen vier Kammern in Berlin und Brandenburg gemeinsam veröffentlichten Konjunkturreports 1997/98.

Berliner und Brandenburger Industrie wieder optimistischer / Sorgenkind Baubranche BERLIN (sk/HB).Unter Berliner und Brandenburger Unternehmern steigt die Stimmung: Die Beurteilung der aktuellen Konjunkturlage habe sich leicht gebessert, obgleich die Betriebe mit ihrer geschäftlichen Situation weiterhin nicht zufrieden seien, erklärte Thomas Hertz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin, am Freitag anläßlich der Vorstellung des von allen vier Kammern in Berlin und Brandenburg gemeinsam veröffentlichten Konjunkturreports 1997/98. Nach Einschätzung von 2130 befragten Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel, Gastronomie, Bau, Verkehr, dem Kreditgewerbe und übrigen Dienstleistern scheint die Talsohle zwar durchschritten zu sein: Die Wirtschaft der Region Berlin/Brandenburg, so das Ergebnis, werde auf einen Erholungskurs einschwenken.Zwischen 1 Prozent und 2 Prozent soll Berlins Wirtschaft in diesem Jahr wachsen, 1999 dann sollen es mehr als 2 Prozent sein.Und Brandenburgs Wirtschaft, so die Prognose der vier Kammern, werde 1998 um 2,5 Prozent bis 3 Prozent zulegen.Dennoch: Die Unternehmen, die ihre geschäftliche Situation als schlecht einstuften, seien mit 14 Prozentpunkten weiter in der Überzahl. Wenigstens der Personalabbau scheint gestoppt: Auf dem Arbeitsmarkt seien gegenüber den schlechten Meldungen des Vorjahres erste Hoffnungen auf Verbesserungen erkennbar, heißt es im Konjunkturbericht.Die Personalpläne der Unternehmen stünden nicht mehr so drastisch auf Abbau wie noch vor einem Jahr.Der Anteil der einstellungsbereiten Betriebe sei von 8 Prozent auf 10 Prozent gestiegen, weniger Betriebe planten Entlassungen.Aber, einschränkend heißt es auch: Mit einer kurzfristig spürbaren Entlastung auf dem Arbeitsmarkt könne noch nicht gerechnet werden.In den Erwartungen für den Konjunkturverlauf im Jahr 1998 äußern sich die Unternehmen skeptisch und vorsichtig, die Brandenburger mehr als die Berliner.Ursache für diesen Unterschied ist nach Einschätzung der Kammern die lebhafte internationale Konjunktur.Von der profitiere besonders die Berliner Wirtschaft, die ihre Auslandsanstrengungen erheblich verstärkt habe und mit weiteren Exportchancen rechne, erklärte Hertz. Vier von fünf Betrieben setzten ihre Waren mittlerweile auch im Ausland ab.Brandenburger Betriebe seien noch mehr auf die Binnennachfrage ausgerichtet, erst jedes zweite Unternehmen exportiere ins Ausland. Erfreulich für die wirtschaftliche Entwicklung der Region sei, daß die Verflechtung der Brandenburger und Berliner Unternehmen weiter zugenommen habe.Mehr als drei Viertel der Industriebetriebe kooperierten mittlerweile mit Partnern aus dem jeweils anderen Bundesland.Gegenüber 1996, sagte Hertz, habe sich damit der Anteil der zusammenarbeitenden Unternehmen um über 10 Prozentpunkte erhöht.Die wirtschaftliche Integration beider Bundesländer komme weiter gut voran - er würde sich wünschen, daß das die Diskussion über die Fusion wieder auf die Tagesordnung bringe. Sorgenkind in der Region Berlin-Brandenburg bleibt nach Aussage von Hertz die Bauwirtschaft.Auch im Handel sei das Konjunkturklima schlecht - ebenso im Verkehrsgewerbe, das mit einer unverändert schwierigen Auftrags- und Ertragslage zu kämpfen habe.Mehrheitlich zufrieden seien die Dienstleistungsunternehmen und die Kreditinstitute.Doch trotz Zuversicht und unverändert günstiger Finanzierungsmöglichkeiten hielten sich die Unternehmen in Berlin und Brandenburg bei der Investitionsplanung für 1998 zurück.Und: Auf allen Aussagen laste wie eine Hypothek, daß nicht nur die Steuerreform gescheitert sei, sondern daß die Unternehmen zusätzlich mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 1.April konfrontiert seien.

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