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Wirtschaft: Lekker nach NRW verkauft

Vattenfall gibt Nuon ab, und erfüllt so Auflagen

Von Anna Sauerbrey

Berlin - Der zweitgrößte Berliner Strom- und Gasanbieter Nuon Deutschland hat erneut den Besitzer gewechselt. Vattenfall verkaufte das Deutschlandgeschäft des niederländischen Anbieters an die nordrhein-westfälische Gruppe Enervie. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Erst im Juni 2009 hatte Vattenfall Nuon Energy erstanden. Auflage der EU-Wettbewerbskommission war allerdings, dass Vattenfall das Deutschlandgeschäft weiterverkaufen müsse.

Der Käufer mit Hauptsitz in Hagen ist zum überwiegenden Teil in der Hand von Städten und Gemeinden, auch RWE hält 19 Prozent. Nuon versorgt vor allem Privatkunden in Metropolregionen, besitzt aber keine eigenen Kraftwerke. In Berlin und Hamburg ist das Unternehmen stärkster Konkurrent von Vattenfall.

Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) begrüßte den Verkauf: „Dies könnte tatsächlich ein Schritt in Richtung Stärkung des Wettbewerbs in Berlin sein.“ Nuon-Geschäftsführer Thomas Mecke kündigte an, man wolle „eine günstige Alternative, auch zu Vattenfall, sein.“ Dazu, ob und wann mit Preissenkungen zu rechnen sei, wollte sich Mecke aber nicht äußern. Zurzeit liegen die Nuon- Preise dem Portal Verivox zufolge leicht über denen von Vattenfall. So würde ein Vierpersonenhaushalt im Nuon-Tarif „lekker strom“ für ein Jahr 36 Euro mehr zahlen als im Vattenfall-Tarif Berlin Easy.

Dass sich der Eigentümerwechsel unmittelbar belebend auf den Berliner Energiemarkt auswirkt, bezweifelt die Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Berlin, Gabriele Francke. „Vermutlich bleibt alles beim Alten“, sagte sie. Interessant werde es nur, wenn Nuon günstigere Preise anbieten würde. Dazu müsste sich das Unternehmen nach Einschätzung von Francke allerdings völlig neu aufstellen. Anna Sauerbrey

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