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Wirtschaft: Letzte Chance für die Deutsche BA

Von Flora Wisdorff Endlich ist es soweit: Die Deutsche BA hat einen Käufer gefunden. Aber nicht etwa, wie von allen erwartet, einen Käufer aus der Branche, wie zum Beispiel HapagLloyd-Express.

Von Flora Wisdorff

Endlich ist es soweit: Die Deutsche BA hat einen Käufer gefunden. Aber nicht etwa, wie von allen erwartet, einen Käufer aus der Branche, wie zum Beispiel HapagLloyd-Express. Neuer Eigentümer ist der Textilunternehmer Hans Rudolf Wöhrl. Sage und schreibe einen Euro hat er bezahlt, damit er den sanierungsbedürftigen Billigflieger besitzen darf. Es wurde höchste Zeit, dass die Deutsche BA verkauft wurde. Und es ist auch gar nicht schlecht, dass Wöhrl der neue Inhaber ist. Denn Wöhrl kennt sich aus.

Die Muttergesellschaft British Airways wollte die Deutsche BA schon lange loswerden. Seit der Gründung vor elf Jahren schreibt das Unternehmen rote Zahlen. Gegen die Lufthansa auf innerdeutschen Strecken als klassische Fluggesellschaft anzukommen, war ein Ding der Unmöglichkeit. Dann kam der erste große Strategiewechsel: Die Deutsche BA war die erste Fluggesellschaft in Deutschland, die ihr Geschäftsmodell auf das der Billigflieger umstellte. Im Mai vergangenen Jahres schaffte sie das Essen ab und verteilte keine Zeitungen mehr an Bord. Sie verkaufte ihre Tickets über das Internet und senkte so drastisch die Preise. Ohne Erfolg. Hinzu kam: Die Konjunkturkrise und die neue Konkurrenz von den Billigfliegern Hapag-Lloyd-Express und Germanwings setzten der Deutschen BA zu.

British Airways war nicht mehr daran interessiert, einen Billigflieger zu besitzen. Schon den Dumpinganbieter Go hatte die BA verkauft, jetzt will sich die größte Fluggesellschaft Europas ganz auf ihr traditionelles Geschäft konzentrieren. Deshalb hing die DBA in der Luft, nachdem Easyjet als Übernehmer ausgefallen war. Nun also Wöhrl. Der Textilkaufmann und Luftfahrt-Insider kann sich ganz darauf konzentrieren, die Deutsche BA weiter auf billig zu trimmen. Das Geld dazu hat er erst mal von British Airways, die einen kräftigen Zuschuss liefert und ein Jahr lang die Leasingraten für Flugzeuge bezahlt.

Wöhrl muss das Richtige damit machen und die Kosten weiter senken. Die Gewerkschaften müssen dabei mitspielen. Wenn Wöhrl, der bereits den Regionalflieger Eurowings aufgebaut hat, vernünftig wirtschaftet, dann wird der Wettbewerb am Himmel der Billigflieger noch schärfer. Die DBA bekommt jetzt die Chance, dabei zu sein.

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