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Im Visier der BaFin: Die Deutsche Bank.

© dapd

Libor-Manipulation: BaFin überprüft die Deutsche Bank

Ist die Deutsche Bank tiefer in den Zinsskandal verwickelt als bisher angenommen? Offenbar untersucht die BaFin das Geldhaus. Was kommt auf die Deutsche Bank zu?

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin zieht bei der Untersuchung der mutmaßlichen Zinsmanipulationen durch europäische Banken Branchenkreisen zufolge ihr schärfstes Schwert. Die Deutsche Bank sei Gegenstand einer Sonderprüfung, mit der eine Verwicklung der Bank in den Skandal um die Festsetzung des Marktzinssatzes Libor aufgeklärt werden solle, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Deutsche Bank gehört damit zu mehr einem Dutzend Investmentbanken, gegen die in der Sache ermittelt wird. Ein BaFin-Sprecher wollte die Untersuchung bei der Bank nicht bestätigen: “Wir nutzen unser gesamtes Spektrum von aufsichtsrechtlichen Instrumenten aus, soweit es erforderlich ist“, sagte er nur.

Die BaFin hat anders als die britische FSA keine Befugnis zu strafrechtlichen Ermittlungen. Eine unangemeldete Sonderprüfung aus besonderem Anlass ist ihr schwerstes Geschütz, etwa um schnell Daten zu sichern oder Sachverhalte aufzuklären. Ein Deutsche-Bank-Sprecher verwies nur auf den jüngsten Quartalsbericht. Dort heißt es allgemein, dass die Bank von verschiedenen Behörden in den USA und in Europa um Auskunft “im Zusammenhang mit der Quotierung von Zinssätzen im Interbankenmarkt für verschiedene Währungen“ zwischen 2005 und 2011 gebeten worden sei. Die Deutsche Bank arbeite dabei mit den Behörden zusammen. Die BaFin steht nach eigenen Angaben seit 2010 mit der FSA in Kontakt.

Mit ersten Ergebnissen der Nachforschungen in Deutschland sei Mitte Juli zu rechnen, hieß es in den Kreisen. Über den Libor-Skandal war die gesamte Führungsspitze der britischen Bank Barclays gestürzt.
Gleichzeitig untersuchen die Behörden mögliche Manipulationen des zweiten in Europa populären Marktzinssatzes, des Euribor.
Die Prüfungen hier sind aber nicht so weit fortgeschritten wie beim Libor. (Reuters)

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