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Logistik: Die Deutsche Post will besser werden

Der Konzern konzentriert sich auf Logistik und Briefe. So will die Deutsche Post Mitarbeiter, Kunden und Investoren langfristig ans Unternehmen binden.

Gut ein Jahr nach seinem Amtsantritt gibt Post-Chef Frank Appel eine neue Richtung vor: „Wir müssen besser werden, wenn wir Mitarbeiter, Kunden und Investoren langfristig an uns binden wollen“, sagte Appel am Mittwoch in Bonn. Mit seiner „Strategie 2015“ will er das Unternehmen fit für die Zukunft machen. Die Post sei zwar „fantastisch aufgestellt“, müsse ihr Potenzial aber besser nutzen. Um die Neuausrichtung zu verdeutlichen, bekommt das Unternehmen einen neuen Namen: Deutsche Post DHL.

Damit zieht Appel einen Schlussstrich unter die Ära seines Vorgängers Klaus Zumwinkel, der 2008 wegen einer Steueraffäre seinen Posten räumen musste. Zumwinkel hatte aus der alten Bundespost durch zahlreiche Zukäufe in der ganzen Welt den Logistikkonzern Deutsche Post Worldnet geformt. Die rasche Expansion hatte aber viele Probleme mit sich gebracht. Das US-Expressgeschäft fuhr über Jahre Milliardenverluste ein. Appel stieg aus dem US-Expressgeschäft aus und stellte die Weichen für die Trennung von der Postbank.

„Wir brauchen eine kulturelle Revolution für dieses Unternehmen“, sagte der ehemalige McKinsey-Manager Appel. Völlig umkrempeln will er die Post nicht. Alle Kräfte konzentrierten sich nun auf das Wachstum aus eigener Kraft, sagte er. Die Deutsche Post DHL wird nur zwei Geschäftsfelder haben: das internationale Logistikgeschäft mit der Marke DHL und das Briefgeschäft in Deutschland. Das verbliebene Expressgeschäft geht in der Logistik auf, die Postbank ist schon zum Teil an die Deutsche Bank verkauft. „Unser Ziel ist es, ,Die Post für Deutschland’ zu bleiben und ,Der Logistikdienstleister für die Welt’ zu werden“, sagte Appel. Bis Ende 2010 wolle die Post mindestens eine Milliarde Euro einsparen, bekräftigte Appel.

Mit großen Veränderungen müssen deutsche Privatkunden wohl nicht rechnen. Appel will die starke Position im hiesigen Briefgeschäft – mit einem Marktanteil von knapp 90 Prozent – verteidigen. Bedroht wird sie von Wettbewerbern und der elektronischen Kommunikation. Deshalb biete die Post künftig auch „Online-Briefe“ an, kündigte Brief-Chef Jürgen Gerdes an. Diese sollen im Vergleich zu E-Mails Sendern und Empfängern mehr Sicherheit bieten. vis

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