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Wirtschaft: Londoner Börse zu verkaufen

Wettbewerbshüter machen Bietern aber Auflagen

London Nach der Genehmigung durch die britische Wettbewerbskommission rückt eine Übernahme der Londoner Börse „London Stock Exchange“ (LSE) näher. Zwar setzten die Wettbewerbshüter, die vor einem offiziellen Angebot grünes Licht geben müssen, Bedingungen. Doch gelten diese Hürden nicht als unüberwindlich.

Die Londoner Börse unter ihrer Chefin Clara Furse ist seit Monaten Übernahmekandidatin. Sie gilt auf Dauer als zu schwach für einen eigenständigen Kurs, zumal ihr ein Standbein im Termingeschäft fehlt. Zunächst gab die Deutsche Börse ein Angebot in London ab. Sie hält ihr Interesse aber nur noch der Form halber aufrecht. Als weitere Interessenten haben sich die Vierländerbörse Euronext mit Sitz in Paris und die australische Macquarie Bank gemeldet.

Die Wettbewerbsbehörde bestätigte in ihrem Abschlussbericht nun, was sie schon in einer ersten Stellungnahme Ende Juli angedeutet hatte: Demnach dürften die französische Euronext oder die Deutsche Börse nach einer LSE-Übernahme nicht auch wesentliche Teile des Abrechnungsgeschäfts besitzen. Die Euronext müsste deshalb ihren Anteil an LCH-Clearnet, über die in London die Aktien abgerechnet werden, von derzeit gut 41 Prozent auf maximal 14,9 Prozent senken. Die Wettbewerbskommission gibt ihr dazu jedoch länger als das übliche halbe Jahr Zeit. Analysten sehen das als eine wichtige Konzession an die französische Seite. Die Deutsche Börse müsste mit ähnlichen Einschränkungen für ihr Eurex Clearing rechnen, wenn sie bei der LSE zum Zuge käme.

Im Umkreis der Londoner Börse ließ sich zwar Skepsis hören, ob es am Ende überhaupt einen Bieter gibt. Aktionäre der Börse gehen aber nach wie vor fest davon aus, dass die Franzosen bieten. „Die Logik eines solchen Deals ist einfach bestechend“, sagte einer. Die Aktienkurse von LSE und Euronext reagierten am Dienstag positiv. HB

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