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Wirtschaft: Londons Regierung liebäugelt mit Europa

Firmen sollen schon 1999 mit dem Euro arbeiten können / Duisenberg hält an EZB-Kandidatur festHOLGER WUCHOLD/rtr BIRMINGHAM.Der Leiter des Europäischen Währungsinstituts (EWI), Wim Duisenberg, rechnet sich weiter Chancen aus, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) zu werden.

Firmen sollen schon 1999 mit dem Euro arbeiten können / Duisenberg hält an EZB-Kandidatur festHOLGER WUCHOLD/rtr

BIRMINGHAM.Der Leiter des Europäischen Währungsinstituts (EWI), Wim Duisenberg, rechnet sich weiter Chancen aus, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) zu werden.Nach den Auswirkungen der Kandidatur des französischen Notenbank-Gouverneurs Jean-Claude Trichet auf seine Wahlaussichten befragt, sagte Duisenberg am Montag in Birmingham: "Ich mache mir weiterhin Hoffnung".Duisenberg forderte auf einer Veranstaltung des Industrieverbandes CBI die Regierung in London auf, für einen stabilen Kurs des Pfund zum Euro zu sorgen.Das will auch Tony Blair.Bei seinem ersten Auftritt vor dem Dachverband CBI als Premierminister gab sich Blair so "pro-europäisch" wie nie zuvor.Europa habe oberste Priorität in der britischen Außenpolitik.Auch Schatzkanzler Gordon Brown ließ die Industriellen wissen, daß die Labour-Regierung bereits die ersten praktischen Schritte unternommen hat, um der Währungsunion beizutreten.Obwohl Großbritannien dem Euro-Club zunächst fernbleiben will, soll es Firmen schon 1999 ermöglicht werden, Bankkonten in Euro zu eröffnen, auf Euro lautende Aktien und Schuldverschreibungen auszugeben und sogar Steuern in der Gemeinschaftswährung zu zahlen.Zudem sollen britische Banken auch im Inlandszahlungsverkehr Zahlungen in Euro abwickeln können.Zudem soll den Briten mit einer Aufklärungskampagne die Angst vor dem Euro-Geld genommen werden, für die sich London eine Brüsseler Geldspritze von 5 Mill.Pfund erhofft.Umfragen zufolge stößt der Euro nach wie vor bei rund Zweidritteln der Briten auf Ablehnung.Die Regierung will ein Referendum über die Währungsunion voraussichtlich 2002 oder 2003 abhalten.Zudem wird in dieser Woche ein ständiger Ausschuß seine Arbeit aufnehmen, der die britischen Vorbereitungen zur Währungsunion überwachen soll.Ihm werden unter anderem Brown, der Vorsitzende der Bank of England sowie der Vorsitzende des britischen Industrieverbands CBI angehören.

HOLGER WUCHOLD, rtr

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