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Wirtschaft: Lothar Späth hat Krone an Amerikaner verkauft

JENA (asi). Der Technologiekonzern Jenoptik AG hat die Berliner Krone AG rückwirkend zum 1.

JENA (asi). Der Technologiekonzern Jenoptik AG hat die Berliner Krone AG rückwirkend zum 1. Juli 1999 verkauft. Wie Jenoptik-Vorstandschef Lothar Späth am Dienstag in Jena bekanntgab, hat der amerikanische Mischkonzern GenTek Inc. (Hampton, New Hampshire) den Telekommunikationsanbieter Krone für 419 Mill. DM gekauft. Jenoptik werde sich künftig auf zwei Unternehmensbereiche konzentrieren. Dies seien die sogenannten Clean Systems Technologies, die sich unter Führung der Meißner + Wurst/ Zander-Gesellschaft, Stuttgart/ Nürnberg, mit der Planung und dem Bau von Hochtechnologiefabriken für die Pharma- und Computerindustrie beschäftigt, sowie die Bereiche Photonics Technologies und Sensor- und Lasertechnik. Der verlustreiche Bereich Jenoptik Infab, der sich auf den Bau von Automatisierungstechnik für Halbleiterfabriken spezialisiert hat, ist nach Späths Angaben in den amerikanischen Halbleiter-Ausrüster Brooks Automation Inc. (Chelmsford, Massachusetts) eingebracht worden. Zudem beabsichtigt die Jenoptik, die börsennotierte Asset Management-Tochter Deutsche Effecten- und Wechselbeteiligungsgesellschaft AG (DEWB) für strategische Partner und für den Kapitalmarkt zu öffnen.

Jenoptik-Chef Lothar Späth hatte bereits im April angekündigt, daß alle Geschäftsfelder, die nicht zum Kerngeschäft des Jenoptik-Konzerns gehören und die Vorstellungen der Holding bei Ertragskraft und Kapitalrendite erfüllen, auf den Prüfstand gestellt werden. Die Börse reagierte am Dienstag positiv die Ankündigung von Lothar Späth. Der Kurs der Jenoptik AG, der seit der Börseneinführung des Jenaer Konzerns im vergangenen Jahr kaum über den Wert von 15 Euro hinausgekommen war, schloß am Dienstag mit 17,60 Euro.

Der Vorstandsvorsitzende der Krone AG, Manfred Schneider, begrüßte den Verkauf seines Unternehmens am Dienstag "ohne Einschränkungen". Während der Betriebsversammlung bezeichnete er die neue Partnerschaft von Krone und der GenTek-Tochter Prestolite Wire als "klassische win-win-Situation". Die Produkte beider Unternehmen würden sich ergänzen und gemeinsam Vorteile sowohl für den Bereich der klassischen öffentlichen Netze (Access Net) als auch der Gebäudevernetzung (Premis Net).

Vom verlustreichen Bereich der Funktechnologie (Wireless Local Loop), den Krone gemeinsam mit der Jenoptik in Jena in den vergangenen Jahren aufgebaut hat, werde sich Krone in den kommenden Monaten trennen, gab Schneider an. Der amerikanische Konzern GenTek betonte am Dienstag, daß er das Unternehmen Krone "bar" bezahlt und "sämtliche schuldrechtliche Verbindlichkeiten" von Krone übernommen habe. Sich selbst bezeichnete das Unternehmen als "diversifizierter Hersteller gefertigter Komponenten und Hochleistungsprodukte für eine Breite Palette von Kunden". GenTek sei im April 1999 aus der General Chemical Group ausgegliedert worden. Im vergangenen Jahr erzielte GenTek nach eigenen Angaben mit 7000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,59 Mrd. DM und ein Betriebsergebnis von 190 Mill. DM. Seit 1998 werde GenTek an der New Yorker Börse gehandelt. Der Konzern sei in den Bereichen Automobilindustrie, Daten- und Kommunikationsnetze und chemische Erzeugnisse tätig.

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