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Luftfahrt: Lufthansa kauft kleine Konkurenten

Die Deutsche Lufthansa setzt mitten in der Wirtschaftskrise ihre Einkaufstour fort und baut damit ihre Stellung als eine der weltweit größten Airlines aus. Die EU-Kommission gab am Montag grünes Licht für die Übernahme der belgischen Fluggesellschaft Brussels Airlines.

Zugleich teilte die Lufthansa mit, sie habe sich mit dem Großaktionär Sir Michael Bishop auf die Aufstockung ihres Anteils an British Midland (bmi) von 30 auf 80 Prozent geeinigt. Die übrigen 20 Prozent gehören derzeit noch der skandinavischen SAS.

British Midland zählt pro Jahr rund zehn Millionen Passagiere. Sie verfügt über elf Prozent aller Start- und Landerechte am Londoner Flughafen Heathrow und gilt deshalb als strategisch interessant. Für die Aufstockung ihres Anteils zahlt Lufthansa jetzt einen dreistelligen Millionenbetrag. Zunächst erhält Bishop 175 Millionen Pfund (mehr als 200 Millionen Euro) für seinen Verzicht auf eine schon früher vereinbarte Verkaufs-Option und ein Gerichtsstreit darum wird beendet. Zudem legt eine Lufthansa-Tochter 48 Millionen Pfund für das 50-Prozent-Paket auf den Tisch.

Für die Erlaubnis zur Übernahme von Brussels Airlines machte die Lufthansa Zugeständnisse bei den Wettbewerbshütern. So wird sie auf vier Routen in die belgische Hauptstadt Brüssel Platz für andere Airlines machen. Brussels Airlines zählte zuletzt rund fünf Millionen Passagiere im Jahr. Sie gilt für Lufthansa als besonders interessant, weil sie eine Reihe von Verbindungen nach Afrika anbietet – einem Gebiet, in dem Lufthansa bislang schwach aufgestellt ist.

Zunächst wird das deutsche Unternehmen für 65 Millionen Euro knapp die Hälfte der Mutter-Gesellschaft von Brussels Airlines übernehmen. Zudem gibt es eine Option auf die verbleibenden 55 Prozent ab dem Jahr 2011. Der Preis dafür sei stark von den wirtschaftlichen Ergebnissen in den kommenden Jahren abhängig. Der Gesamtpreis könnte sich den Verträgen zufolge auf bis zu 250 Millionen Euro belaufen. (dpa)

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