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Wirtschaft: Luftfahrt: Schröder sieht die Branche vor einem Aufschwung

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie sind sich einig: Die Luftfahrt steht trotz aller Schwierigkeiten wieder vor einem Aufschwung. Die Einbrüche nach den Anschlägen vom 11.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie sind sich einig: Die Luftfahrt steht trotz aller Schwierigkeiten wieder vor einem Aufschwung. Die Einbrüche nach den Anschlägen vom 11. September hätten die Industrie ohne Zweifel stark getroffen, aber die Perspektiven der Branche seien mittel- und langfristig gut, sagte der Bundeskanzler am Montag zur Eröffnung der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin-Schönefeld. Diese Zuversicht hänge auch mit dem sich abzeichnenden Aufschwung zusammen.

"Die deutsche Wirtschaft steht nach Meinung aller Experten am Beginn eines kräftigen Aufschwungs, der in der ersten Hälfte des Jahres noch verhaltener sein wird, als ich mir wünschen würde", sagte Schröder. Er sei zuversichtlich, dass sich der Aufschwung mit der Zeit verstärken wird. "Der Technologiestandort Deutschland ist gut gerüstet, um die Herauforderungen des 21. Jahrhunderts zu meistern", bekräftigte der Kanzler.

Die europäische Branche blickte zum Messebeginn ebenfalls deutlich zuversichtlicher nach vorn. "Der Optimismus für die mittlere und ferne Zukunft ist vor allem durch konkrete Zukunftsprojekte gerechtfertigt", sagte Rainer Hertrich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI). Zwar rechnet er für 2002 für die deutsche Branche noch mit einem leichten Rückgang bei Umsatz und Personal, im kommenden Jahr sollte die Entwicklung dann aber stabil bleiben, ehe 2004 wieder Anschluss an die frühere Wachstumserwartung gefunden werde. Es gebe eine ganze Reihe von ermutigenden Zeichen wie steigende Passagierzahlen im Luftverkehr und den Produktstart des doppelstöckigen Airbus A 380. Zu den Hoffnungsträgern gehört nach Einschätzung Hertrichs auch das Satelliten-Navigationssystem Galileo und der Militärtransporter A 400M. Als Risiken nannte der BDLI-Präsident in erster Linie den Nahostkonflikt.

Trotz des deutschen Finanzierungsstreits soll der A 400M wie geplant gebaut und ausgeliefert werden. Die vier zuständigen Minister aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien hielten auf der Messe unvermindert an dem Projekt fest. Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) sagte, es gebe mit den Partnerländern keine Irritationen. "Irgendwelche innerdeutschen Diskussionen haben auf der heutigen Sitzung keine Rolle gespielt."

Auf der ILA präsentieren 1067 Aussteller aus 40 Ländern bis zum 12. Mai neueste Technologien, Produkte und Dienstleistungen. Die Rekordbeteiligung war von der Industrie als ermutigendes Branchensignal gewertet worden. Gezeigt werden rund 340 Fluggeräte, darunter mehrere Premieren. Zur Luftfahrtschau werden bis zu 210 000 Besucher erwartet. Die ersten drei Tage sind dem Fachpublikum vorbehalten, von Donnerstag an ist die ILA für alle offen.

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