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Wirtschaft: Lufthansa bietet den Reisebüros Kompromiß an

BERLIN (du-).Im Streit um die Kürzung der Provisionen für den Ticketverkauf zeichnet sich zwischen der Deutschen Lufthansa und dem Deutschen Reisebüro-Verband (DRV) ein Kompromiß ab.

BERLIN (du-).Im Streit um die Kürzung der Provisionen für den Ticketverkauf zeichnet sich zwischen der Deutschen Lufthansa und dem Deutschen Reisebüro-Verband (DRV) ein Kompromiß ab.Wie berichtet, waren die angekündigten Kürzungen bei den Reisebüros auf heftigen Protest gestoßen.Bei einem Spitzengespräch am Wochenende lenkte die Fluggesellschaft nun ein: Lediglich die Grundprovision für Europa-Tickets soll auf fünf Prozent sinken, erklärte Stefan Pichler, Bereichsvorstand Vertrieb, am Sonntag auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB).Dieser Satz gilt bereits für innerdeutsche Flüge.Im Intercontinentalbereich wurde das Angebot um jeweils zwei Punkte verbessert.Für Flüge in der First- und Businessclass sollen die Reisebüros künftig sieben Prozent erhalten, in der Economy-Class wird es bei neun Prozent bleiben.Der Mindestumsatz von 500 000 DM, bisher Voraussetzung für die Gewährung zusätzlicher Provisionen, entfällt.

Während der DRV das Angebot noch prüfen will, sprach Pichler von einem Verhandlungsergebnis, bei dem die betriebswirtschaftlichen Spielräume der Fluglinie ausgereizt seien.Der Preisdruck des weltweiten Wettbewerbs zwinge die Lufthansa, den Kostenanteil der Provisionen von 16,3 Prozent bis zum Jahr 2001 auf 14,6 Prozent zu senken.Eine abschließende Gesprächsrunde ist für den 25.März geplant.

Pichler kündigte aber zugleich an, daß die Lufthansa den Direktvertrieb bis 2003 auf 14 Prozent des Umsatzes verdoppeln will.Für telefonische Reservierungen werden in diesem Jahr zwei weitere Call-Center in Kapstadt und an einem noch nicht festgelegten Standort in Deutschland eingerichtet.Verstärkt wird auf Buchungen im Internet gesetzt.Auf der ITB wurde ein Abkommen mit einem der größten virtuellen Reisebüros der USA, Premier Travel, unterzeichnet.

1999 sei für die Lufthansa das Jahr der Bewährung, sagte Pichler.Um gegenüber den europäischen Mitbewerbern aufzuholen, müsse die Gesellschaft stärker als der Markt wachsen.Durch fünf neue Zielorte und die Verstärkung bestehender Strecken im Sommerflugplan werde die Kapazität 1999 um 13 Prozent gesteigert.Sonderangebote für Privatreisende sollen zusätzliche Kunden bringen.Die Tendenz des positiven Vorjahresergebnisses (36,1 Millionen Reisende, Sitzauslastung 73,7 Prozent) habe sich im Januar fortgesetzt.Jedes Prozent mehr Auslastung bedeute 100 Mill.DM mehr Umsatz.

Die "Star Alliance" mit SAS, Air Canada, Thai Airways, United und Varig wird zum 28.März um Air New Zealand und Ansett Australia sowie im Oktober um ANA (Japan) erweitert, die neun Partner werden dann weltweit 760 Zielorte im Flugplan haben.Auch die Billigairline mit dem Arbeitstitel "Lufthansa Light" ist wieder im Gespräch.Nachdem man eine Einführung im innerdeutschen Markt verworfen hat, werden jetzt die Möglichkeiten im europäischen Verkehr geprüft.

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