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Lufthansa: Jetzt wollen die Piloten streiken

Die Streiks des Boden- und Kabinenpersonals bei der Lufthansa sind beigelegt, da steht schon neuer Ärger ins Haus: Die Lufthansa-Piloten planen für diese Woche einen dreistündigen Warnstreik. Ein Notfallflugplan greift dann allerdings nicht mehr.

Nach der Tarifeinigung für das Lufthansa-Bodenpersonal drohen nun die Piloten mit neuen Streiks: "Es muss jederzeit mit Arbeitskampf gerechnet werden", sagte der Verhandlungsführer der Pilotenvereinigung Cockpit (VC), Thorsten Gommert, der "Financial Times Deutschland" vom Montag. Bis Mitte der Woche entscheide sich, ob es weitere Ausstände der Piloten bei den Lufthansa-Töchtern Eurowings und und Cityline geben werde. Sollte die Lufthansa nicht eine konzernübergreifende Personalvertretung für alle Piloten akzeptieren, werde die VC auch tausende Lufthansa-Piloten zu Warnstreiks aufrufen. Der Lufthansa ist nach eigenen Angaben bislang nichts über Warnstreiks oder einen Termin dafür bekannt.

Vor dem Streik der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in der vergangenen Woche waren die Piloten von Eurowings und Cityline zweimal in einen Warnstreik getreten. Dabei fielen mehr als 1500 Flüge aus und damit mehr als während des Verdi-Streiks. Ein Lufthansa-Sprecher sagte der "Financial Times Deutschland", einen Pilotenstreik könne das Unternehmen nicht durch einen Notfallplan ausgleichen.

Cityline und Eurowings haben ihren Piloten ein Lohnplus von rund sechs Prozent geboten. Cockpit nannte dies "nicht verhandlungsfähig". Die Piloten bei den beiden Unternehmenstöchtern verdienen bis zu einem Viertel weniger als ihre Kollegen bei der Konzernmutter Lufthansa.

Folgen des Streiks noch spürbar

Drei Tage nach dem Ende des fünftägigen Streiks beim Boden- und Kabinenpersonal bekommen die Passagiere der Lufthansa die Folgen noch zu spüren. Am Montag fallen 130 der insgesamt rund 2000 Flüge der Lufthansa weltweit aus, davon 100 auf der Kurzstrecke, teilte die Lufthansa am Montag mit. Ab Dienstag bis Ende der Woche soll sich die Zahl auf täglich etwa 40 reduzieren. "Wir wollen schnellstmöglich zum Normalbetrieb zurückkehren", sagte eine Sprecherin. Insgesamt könne das aber noch bis zu zwei Wochen dauern.

Die Gewerkschaft Verdi und die Lufthansa hatten sich am vergangenen Freitag darauf geeinigt, die Gehälter von rund 50.000 Beschäftigten in zwei Schritten um zusammen 7,4 Prozent anzuheben. Die Urabstimmung bei den Verdi-Mitgliedern über den Tarifvertrag soll am Mittwoch beginnen, mit der Annahme wird trotz einiger Widerstände fest gerechnet. (sgo/dpa/AFP)

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