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Wirtschaft: Lufthansa sieht sich wieder auf dem Weg nach oben

Lufthansa ist nach Angaben von Vorstandschef Jürgen Weber wieder auf dem Weg nach oben. Auf der Bilanzpressekonferenz nannte er zwar weder konkrete Zahlen für die ersten drei Monate noch eine Prognose für 2002.

Lufthansa ist nach Angaben von Vorstandschef Jürgen Weber wieder auf dem Weg nach oben. Auf der Bilanzpressekonferenz nannte er zwar weder konkrete Zahlen für die ersten drei Monate noch eine Prognose für 2002. Aber das Ergebnis für das erste Quartal werde nicht enttäuschen und einige überraschen. Das Gesamtjahr soll deutlich besser ausfallen als das Krisenjahr 2002 und so viel abwerfen, dass die Lufthansa wieder eine Dividende zahlt. Verantwortlich dafür sind nach Ansicht von Weber steigende Passagierzahlen, eine bessere Auslastung der Flugzeuge, striktes Kostenmanagement und Investitionszurückhaltung. 2001 hatte die Lufthansa operativ nur 28 Millionen Euro verdient, nach Steuern verbuchte die Lufthansa sogar erstmals seit 1993 einen Verlust von 633 Millionen Euro. Deshalb gibt es für 2001 keine Dividende.

Analysten wie etwa Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler rechnen für das "traditionell schwache" erste Quartal mit einem operativen Verlust zwischen 20 und 50 Millionen Euro. Im gesamten Jahr allerdings werde die Lufthansa deutlich in die schwarzen Zahlen kommen und eine halbe Milliarde Euro einfliegen. "Mit Spielraum nach oben", sagt Pieper.

Für Lufthansa-Chef Weber ist ohnehin klar, dass sein Unternehmen viel besser dasteht als die meisten Wettbewerber. "Wir verfügen über große Selbstheilungskräfte". Die Auslastung der Flugzeuge sei wieder auf beachtliche 71 Prozent gestiegen, den Anstieg der Treibstoffpreise habe man durch Absicherungsgeschäfte auffangen können. Nach Angaben von Weber zieht die Nachfrage weiter an, vor allem auf den Strecken nach Nordamerika und Asien. Deshalb wird die Lufthansa nach und nach 18 der im Herbst stillgelegten 43 Maschinen wieder in Dienst stellen. Weber verweist auch darauf, dass die US-Airlines im ersten Quartal Verluste von insgesamt zwei Milliarden Dollar eingeflogen hätten. Die Lufthansa dürfte auf ein deutliches Plus kommen, im eher schwachen ersten Vierteljahr 2001 erwirtschaftete sie einen operativen Gewinn von fünf Millionen Euro.

Als Risiko betrachtet der Lufthansa-Chef die labile weltpolitische Lage und Ereignisse wie der Anschlag in Djerba oder das Flugzeugunglück in Mailand. Längst nicht gelöst hat die Lufthansa die Probleme bei der Catering-Tochter LSG Sky Chefs. Das Unternehmen erwies sich 2001 als größte Belastung noch vor den Folgen der Terroranschläge und der Konjunkturkrise. Ohne LSG hätte die Lufthansa ein deutlich positives Betriebsergebnis erreicht. Für die komplette Übernahme der Anteile mussten 1,2 Milliarden Euro aufgewendet werden, dazu musste die Lufthansa rund eine Milliarde Euro Schulden übernehmen, so dass die gesamte Nettoverschuldung um 160 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro kletterte.

Für Finanzchef Karl-Ludwig Kley ist deshalb der Abbau der Schulden in den nächsten Jahren vordringlichste Aufgabe. Die Folgen der Terroranschläge verhagelten der LSG das Geschäft dann komplett, in den USA brach der Absatz ein. Unter dem Strich flog die LSG 2001 einen Verlust von 869 Millionen Euro ein und dies bei einem Umsatz von 2,3 Milliarden Euro. Die Lufthansa hat deshalb 495 Millionen Euro Rückstellungen gebildet. Daneben gibt es Probleme im Skandinaviengeschäft, wozu noch einmal 180 Millionen Euro zurückgestellt wurden. Kley ist sich sicher, dass damit die Probleme eingegrenzt sind. LSG werde noch viel Freude bereiten. Insgesamt erreichte die Lufthansa im Jahr 2001 bei 46 Millionen Passagieren und knapp 88.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 16,7 Milliarden Euro, ein Plus von 9,8 Prozent.

Unterdessen kritisiert Vorstandschef Weber erneut die Subventionen für die Konkurrenz. "Die Schweiz oder selbst die USA öffnen bereitwillig die staatlichen Tresore. Beihilfen aber zögern eine Marktbereinigung nur heraus, die früher oder später unumgänglich wird." Den Verbrauchern werde so nicht geholfen.

Der "Stasi" Mann Erich Mielke wurde 1907 in Berlin geboren. Bereits mit 18 Jahren wurde er Mitglied der KPD. Als im August 1931 zwei Polizisten auf dem Bülowplatz erschossen wurden, wurde Mielke als Bereitschaftsführer des halbmilitärischen Armes der KPD des Mordes angeklagt, konnte aber nach Moskau fliehen. Als nach Gründung der DDR 1950 das Ministerium für Staatsicherheit geschaffen wurde, wurde Mielke Staatssekretär und stand bis zum Ende der DDR an der Spitze der Stasi. Sämtliche Ermittlungen wegen Ausbildung von RAF Mitgliedern oder der Toten an der Mauer wurden 1998 entgültig wegen dauerhafter Verhandlungsunfähigkeit eingestellt. Davor saß er zwei Jahre in Haft - aufgrund der Morde auf dem Bülowplatz.Im Mai 2000 starb Mielke im Alter von 92 Jahren in einem Pflegeheim in Berlin-Hellersdorf.

ro

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