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Wirtschaft: Lufthansa: Verdi fordert jetzt auch für das Bodenpersonal mehr Gehalt

Nach dem Schlichterspruch mit saftigen Gehaltserhöhungen für die Lufthansa-Piloten will die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi jetzt bei den Verhandlungen für das Boden- und Kabinenpersonal nachlegen. Bei den Piloten wurde unterdessen in einem Internetforum Unzufriedenheit mit dem Kompromiss laut, der zwölf Prozent Tarifanhebung zuzüglich einer Gewinnbeteiligung von zwei Monatsgehältern vorsieht.

Nach dem Schlichterspruch mit saftigen Gehaltserhöhungen für die Lufthansa-Piloten will die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi jetzt bei den Verhandlungen für das Boden- und Kabinenpersonal nachlegen. Bei den Piloten wurde unterdessen in einem Internetforum Unzufriedenheit mit dem Kompromiss laut, der zwölf Prozent Tarifanhebung zuzüglich einer Gewinnbeteiligung von zwei Monatsgehältern vorsieht.

Verdi-Sprecher Ingo Schwope sagte am Sonnabend im Saarländischen Rundfunk, es werde zwar keine Nachverhandlungen über bereits abgeschlossene Tarifverträge geben. Aber bei den noch laufenden Verhandlungen über die Einstiegsgehälter für das Bodenpersonal und Sprachenzulagen für das Kabinenpersonal werde seine Gewerkschaft mehr fordern. Außerdem verlange Verdi zügige Tarifverhandlungen mit dem Ziel, auch das Boden- und Kabinenpersonal an den jährlichen Gewinnen der Lufthansa zu beteiligen. Schwope kritisierte die vorgesehenen Tariferhöhungen für die 4200 Lufthansa-Piloten, die Cockpit-Mitglieder noch in einer Urabstimmung bestätigen müssen, als zu hoch. Eine Berufsgruppe, die an einem besonders wirksamen Hebel sitze, habe sich "ein Extrawürstchen besonderer Größe" braten lassen. Täten das alle Berufsgruppen, die ähnliche Macht hätten, "dann könnte das für den Wirtschaftsstandort Deutschland sehr bedenklich sein". Das Betriebsklima bei der Lufthansa habe unter den hohen Forderungen der Piloten eindeutig gelitten. Für die rund 55 000 Beschäftigten des Boden- und Kabinenpersonals der Lufthansa waren Ende März 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, zwei Einmalzahlungen und eine Ergebnisbeteiligung vereinbart worden.

Unterdessen haben auch die Piloten der spanischen Fluglinie Iberia angekündigt, im Sommer zu streiken, um ihren Forderungen nach Gehaltserhöhungen Nachdruck zu verleihen. Mitarbeiter von Korean Air und Asiana Airlines in Südkorea haben einen unbefristeten Streik ab Dienstag angekündigt. Bei Iberia sind nach Angaben der Piloten als Streiktage der 19. und der 25. Juni vorgesehen, im Juli der 2., 16. und 30. sowie im August der 6.,13., 20., 27. und 31. Sie fordern die Anhebung der Gehälter, die 1995 nach missglückten Investitionen der Fluglinie in Lateinamerika eingefroren worden waren. In einer Erklärung verlangten die Piloten zwölf Prozent mehr Gehalt und verwiesen dabei auf ihre Lufthansa-Kollegen.

In Südkorea wollen sich die Piloten von Korean Air und das Personal von Asiana Airlines einem Streik des Gewerkschaftsverbandes anschließen. Auch sie fordern höhere Gehälter und ein Ende der Entlassungen. Die Fluggesellschaften reagierten auf die Ankündigung mit der Streichung von fast 80 Prozent ihrer Flüge am Dienstag.

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