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Wirtschaft: Lufthansa will profitabler werden

Daher sind vorerst keine Übernahmen geplant Schwächster Wert im Dax – schon den zweiten Tag in Folge

Düsseldorf - Die Lufthansa verfolgt konsequent ihr Ziel, die Hauptkonkurrenten Air France-KLM und British Airways in der Profitabilität zu überflügeln. Ausgehend von Rekordwerten für das erste Halbjahr erhöhte Finanzvorstand Stephan Gemkow die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr auf deutlich über eine Milliarde Euro: „Das operative Ergebnis wird sich im Rahmen der Erwartungen in Höhe von 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro bewegen.“ Bisher hatten die Frankfurter ein operatives Ergebnis von einer Milliarde Euro in Aussicht gestellt.

Dem Profitabilitätsstreben ordnet Lufthansa auch Übernahmen unter – gemäß der Devise: Gewinn vor Umsatz. „Wir konzentrieren uns auf das Kerngeschäft. Wir brauchen keine Transaktionen, um uns zu beweisen“, sagte Gemkow. Eine Übernahme müsse einen handfesten Mehrwert bieten, und zwar bei den Kosten und bei den Erlösen. Für ernsthafte Gespräche fehlten derzeit aber sowohl bei Iberia als auch bei Alitalia die Voraussetzungen.

Die größte deutsche Fluggesellschaft hat im ersten Halbjahr, das traditionell schwächer ist als das zweite, das operative Ergebnis um 63,6 Prozent auf 486 Millionen Euro gesteigert. Wichtigster Ergebnislieferant war die Passagierbeförderung. Der Anteil des margenträchtigen Premiumsegments mit First- und Business-Class liegt im Interkontinentalverkehr bereits bei 52,5 Prozent und im gesamten Passagierverkehr – also auch auf Strecken innerhalb Deutschlands und Europas – bei 42 Prozent. „Das operative Ergebnis ist sehr, sehr gut“, sagte Ulrich Horstmann von der Bayern LB.

Im direkten Vergleich mit der Nummer eins und drei in Europa hinkt Lufthansa bei der Gewinnmarge aber noch hinterher. Um Air France-KLM und British Airways zu überflügeln, will der deutsche Konzern sich strategisch weiterentwickeln. Eine an den Konzernvorstand angeschlossene neue Abteilung soll profitable Märkte und Segmente erschließen, Prozesse vereinfachen und standardisieren sowie das dezentrale Unternehmertum stärken. „Die Initiative überzeugt nicht, weil sie zu unkonkret ist“, sagte Horstmann.

Das Plus, das die Lufthansa-Aktie am Vorabend nach der Veröffentlichung erster Zahlen verzeichnet hatte, verlor sie am Donnerstag mit einem Minus von mehr als drei Prozent wieder. tak (HB)

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