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Luftverkehr: Tarifverhandlungen bei Lufthansa gescheitert

Bei der Lufthansa sind die Tarifverhandlungen für das Boden- und Kabinenpersonal in der vierten und entscheidenden Runde ergebnislos geblieben. Die Gewerkschaft Verdi kündigte nun eine Urabstimmung über einen Streik an - er würde noch in der Ferienzeit beginnen.

Die Gespräche zwischen Lufthansa-Management und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hätten zu keinem Ergebnis geführt, sagte eine Lufthansa-Sprecherin am Donnerstag in Frankfurt am Main. Verdi hatte für den Fall des Scheiterns mit unbefristeten Streiks gedroht. Damit werden Flugausfälle zur Hauptreisezeit wahrscheinlich.

Die Tarifparteien hatten ihre Verhandlungen am Donnerstag fortgesetzt, nachdem auch am Mittwoch in einem 14-stündigen Verhandlungsmarathon keine Einigung erzielt worden war. Die Lufthansa hatte am Mittwoch ein nachgebessertes Angebot vorgelegt. Demnach wollte die größte deutsche Fluggesellschaft die Löhne und Gehälter in den kommenden beiden Jahren in zwei Stufen um insgesamt 6,7 Prozent erhöhen. Zusätzlich bot die Lufthansa dem Boden- und Kabinenpersonal bis spätestens August eine Einmalzahlung in Höhe von einem Prozent eines Jahresgehalts an. Verdi hatte zuletzt ein Lohnplus von 9,8 Prozent gefordert.

Die Gewerkschaft Verdi will an diesem Montag mit der Urabstimmung über einen Streik beginnen. Die Abstimmung werde etwa zehn Tage dauern, sagte Verdi-Verhandlungsführer Erhard Ott am Donnerstag in Frankfurt. Damit wären bereits Ende Juli oder Anfang August, also noch in der Ferienzeit, Streiks möglich. Parallel zu der Auseinandersetzung mit Verdi gibt es Verhandlungen über die Gehälter der Piloten bei den Lufthansa-Töchtern, wo ebenfalls Streiks möglich sind.

Lufthansa kritisiert Streikoption

Die Lufthansa wies einen möglichen Aufruf zu Streiks durch Verdi als "völlig unverhältnismäßig" zurück. Die Gewerkschaft sollte sich noch einmal überlegen, ob sie wirklich Urlauber mitten in Feriensaison mit Streiks treffen wolle, sagte Lufthansa-Personalvorstand Stefan Lauer nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen. Das Angebot der Lufthansa sei "sehr gut" gewesen und das Unternehmen habe sich in den Verhandlungen "deutlich bewegt". (mhz/AFP/dpa)

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