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Wirtschaft: Luxus am Arm

Schweizer Uhrenhersteller Swatch verdient dank großer Nachfrage nach edlen Modellen prächtig

Berlin - Poppig bunte, preisgünstige Uhren mit grell leuchtenden Plastikarmbändern haben den Schweizer Hersteller Swatch vor Jahren bekannt gemacht. Doch inzwischen sind es die Edelmarken wie Breguet, Omega, Blancpain oder Glashütte Original, die dem Bieler Konzern satte Gewinne bescheren. So verdiente die Swatch-Gruppe insbesondere dank der gestiegenen Nachfrage nach Luxusuhren im ersten Halbjahr mit 460 Millionen Schweizer Franken (280 Millionen Euro) unterm Strich fast 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der Umsatz stieg um knapp 17 Prozent auf 2,74 Milliarden Franken (1,67 Milliarden Euro).

„Die Entwicklung ist sehr erfreulich, weil die Gewinnmargen bei den teuren Uhrenmodellen größer sind“, sagte Swatch-Sprecherin Béatrice Howald. Im Kerngeschäft Uhren und Schmuck steigerte der Konzen seinen Umsatz um 20 Prozent auf 2,11 Milliarden Franken. Mit einem Plus von 24 Prozent auf 857 Millionen Franken wuchs die Produktionssparte, in der Swatch auch für Wettbewerber Uhrenteile herstellt, noch schneller.

„Allerdings haben wir inzwischen Engpässe bei der Auslieferung von Uhrwerken, Zeigern und Zifferblättern“, erklärte Howald. So könne es vorkommen, dass Händler und Kunden auf einige Modelle bis zu anderthalb Jahre warten müssten. Ursache sei, dass bei den Produktionsfirmen die Kapazitäten extrem stark ausgelastet seien. „Aber es mangelt auch an qualifizierten Uhrmachern.“ Die Swatch-Gruppe will daher weitere Uhrmacherschulen einrichten, um diese Lücke zu schließen. Nach der bereits eröffneten Ausbildungseinrichtung im sächsischen Glashütte im vergangenen Jahr soll in diesem Herbst eine weitere Einrichtung im badischen Pforzheim entstehen.

Für den weiteren Jahresverlauf ist die Swatch-Gruppe mit Blick auf die „breit abgestützte“ Konsumnachfrage sehr zuversichtlich. Der Juli-Umsatz und die ersten Schätzungen des laufenden Monats zeigten weiterhin steigende Wachstumsraten. „Die Kapazitätsengpässe werden uns auch in den kommenden Monaten zu schaffen machen, aber wir hoffen, das Problem bis Ende des Jahres in den Griff zu bekommen“, sagte Howald. ysh

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