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Wirtschaft: Machtprobe bei Yahoo

Microsoft will Übernahmeangebot nicht aufstocken/ Ultimatum läuft heute aus

New York/San Francisco - Einen Tag vor Ablauf des Ultimatums an Yahoo hat Microsoft erneut ausgeschlossen, mehr für den Internetkonzern zu zahlen. Sollte es am Wochenende keine Einigung geben, werde das Unternehmen sein Angebot entweder zurückziehen oder sich für eine feindliche Übernahme direkt an die Yahoo-Aktionäre wenden, kündigte Microsoft-Finanzchef Chris Liddell am Donnerstagabend an. Bislang bietet der Softwarekonzern, der mit Yahoo seine Position im Geschäft mit Internetwerbung ausbauen will, knapp 45 Milliarden Dollar (30 Milliarden Euro). Analysten erwarten, dass Microsoft das Angebot doch noch kurzfristig aufstocken könnte.

Liddell betonte aber, für ein höheres Gebot gebe es keinen Grund. Yahoo verliere auf dem Markt der Internetsuche und der Onlineanzeigen weiter an Boden, auch die Rentabilität sinke. Das Angebot sei „außerordentlich großzügig“.

Microsoft hatte Yahoo bis zum heutigen Samstag eine Frist zur Annahme des Angebots gesetzt. Yahoo lehnt es bisher als zu niedrig ab.

Microsoft will mit der Übernahme vor allem seine Position im Markt für Onlinewerbung ausbauen und damit den Marktführer Google angreifen. Google wird dieses Jahr nach Schätzung der Marktforscher von E-Marketer mehr als 30 Prozent der Umsätze in diesem Geschäft kassieren, Yahoo 14 Prozent und Microsoft knapp sieben. Selbst bei einem Zusammenschluss lägen Microsoft und Yahoo damit also weiter hinter Google.

Derweil enttäuschten die Quartalszahlen von Microsoft die Anleger. Die Verkäufe des Softwarekonzerns stagnierten im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres, weshalb der Gewinn nach Steuern um fast elf Prozent hinter das Ergebnis des Vorjahresquartals zurückfiel.

Der Umsatz stieg nur leicht um 0,3 Prozent. Mehr Geld nahm Microsoft aber mit seinen Onlinediensten ein: Die Dienste, zu denen etwa das Instant-Messaging-Programm MSN gehört, wuchsen um 35 Prozent. AFP

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