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Managergehalt: Daimler-Chef Zetsche verdient weniger

Der Daimler-Chef bekommt die Autokrise zu spüren. Wegen der Milliardenverluste seines Konzerns verdiente er 2009 nur noch 4,3 Millionen Euro. 2007 bekam er noch mehr als das Doppelte.

Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche muss wegen des Gewinneinbruchs seines Konzerns auch persönlich auf viel Geld verzichten. Angesichts der anhaltenden Talfahrt des Automobilherstellers schrumpfte das Jahreseinkommen des Managers zum zweiten Mal in Folge deutlich.

Rund 4,3 Millionen Euro erhielt er, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichen Geschäftsbericht für 2009 hervorgeht. 2008 lag Zetsches Jahresverdienst noch bei fast fünf Millionen Euro, ein Jahr zuvor sogar bei 10,2 Millionen Euro. Insgesamt wurden für den Daimler-Vorstand 11,8 Millionen Euro ausgeschüttet – nach 16,6 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Die Bezahlung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer fixen Grundvergütung, einem Jahresbonus sowie einer variablen Vergütung zusammen, die auf mittel- und langfristige Ziele ausgelegt ist. Dazu kommen zu versteuernde Geldwerte, Vorteile bei Dienstwagen sowie Aufwendungen für Sicherheitsdienstleistungen. Die Höhe der Ausschüttung für die Manager orientiert sich vor allem am operativen Gewinn des Konzerns, der Entwicklung im Industriegeschäft sowie einem Aktienoptionsplan.

Neben den Einbußen, die sich aus dem Vergütungssystem ergeben, schlug sich der freiwillige Gehaltsverzicht des Führungsgremiums in der Bezahlung nieder. Seit Mai 2009 verzichten die Vorstandsmitglieder wegen der anhaltend negativen Geschäftsentwicklung auf 15 Prozent ihrer Grundvergütung. Die Regelung gilt bis Ende Juni.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Daimler wegen der weltweiten Autokrise tiefrote Zahlen eingefahren. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) rutschte von plus 2,7 Milliarden Euro auf einen Fehlbetrag von 1,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich gab es einen Verlust von 2,6 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 1,4 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Wegen des Gewinneinbruchs müssen nicht nur die Top-Manager, sondern auch die Daimler-Aktionäre auf Geld verzichten: Der Konzern schüttet für 2009 keine Dividende aus.

In diesem Jahr peilt der Autobauer ein Ebit von mehr als 2,3 Milliarden Euro an und erwartet laut Geschäftsbericht für 2011 eine weitere Steigerung der Ertragskraft. Daimler schließt jedoch nicht aus, dass es im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres zu Sonderbelastungen durch die Beteiligung an dem Flugzeug- und Rüstungskonzern EADS kommt.

Sollte EADS wegen des Streits um zusätzliche Milliardenkosten beim Militärtransporter Airbus A400M seine Rückstellungen erhöhen und damit das Ergebnis belasten, würde sich das negativ auf das Daimler-Ergebnis im ersten Quartal auswirken, heißt es im Geschäftsbericht. Über die erwartete Höhe der Belastungen wurden keine Angaben gemacht. Die Stuttgarter halten 22,5 Prozent der Stimmrechte an EADS und können die Beteiligung von 30. Juni 2010 an auf 15 Prozent reduzieren. 

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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