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Wirtschaft: Mannesmann liegt vor DaimlerChrysler, die T-Aktie wurde auf 15 Prozent Index-Anteil reduziert

Die Mannesmann-Aktie zieht im Deutschen Aktienindex an DaimlerChrysler vorbei: Eine Kapitalerhöhnung und der gestiegene Kurs des Papiers bescheren den Düsseldorfern noch vor dem Autokonzern den zweiten Rang im Deutschen Aktienindex. Die Gewichtung der Mannesmann-Anteilsscheine im Index wird ab dem 20.

Die Mannesmann-Aktie zieht im Deutschen Aktienindex an DaimlerChrysler vorbei: Eine Kapitalerhöhnung und der gestiegene Kurs des Papiers bescheren den Düsseldorfern noch vor dem Autokonzern den zweiten Rang im Deutschen Aktienindex. Die Gewichtung der Mannesmann-Anteilsscheine im Index wird ab dem 20. Dezember voraussichtlich 12,32 Prozent betragen, wie die Deutsche Börse am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. DaimlerChrysler kommt dagegen auf 7,54 Prozent. An erster Stelle liegt unverändert die Deutsche Telekom. Allerdings wird ihre Dax-Gewichtung nach Angaben der Deutschen Börse AG von zuletzt 18,5 Prozent am kommenden Montag auf genau 15 Prozent zurückgestutzt. Börsenexperten zufolge stießen am Donnerstag vor allem jene institutionelle Anleger T-Aktien ab, deren Aktienfonds den Dax nachzeichnen. Der Kurs gab deutlich nach: Zur Kasse notierte das Papier bei 56,40 Euro, 1,65 Prozent unter dem Schlusskurs vom Vortag.

Die Deutsche Börse teilte am Donnerstag weiter mit, das Regelwerk des Smax, des Marktsegments für börsennotierte Mittelständler, werde zum 1. Januar 2000 an die gestiegenen Anforderungen des europäischen Kapitalmarktes angepasst. Der Smax umfasst kleinere Unternehmen, die bestimmte Kriterien in der Berichterstattung und der Liquidität erfüllen müssen. Nach Angaben der Deutschen Börse müssen sie mit der Berichtsperiode 2002 internationale Bilanzierungsstandards erfüllen. Dabei müssten alle Jahres- und Quartalsberichte nach den International Accounting Standards (IAS) oder dem US-Bilanzierungssystem US-GAAP aufgestellt werden. Ferner sollen Pflichtmitteilungen ab 2002 zusätzlich auch in englischer Sprache veröffentlicht werden.

Einer Bilanz der DG Bank zufolge streben Deutschlands Unternehmen unterdessen mit aller Macht an die Börse: Das Institut berichtete am Donnerstag in Frankfurt, dass 1999 so viel Neuzugänge wie nie zuvor an deutschen Börsen registriert wurden. Mit 168 Börsengängen sei die bisherige Rekordmarke deutlich übertroffen worden. Im Top-Marktsegment, dem Amtlichen Handel, sei die Zahl der Zulassungen von 16 im Jahr 1998 auf 28 in diesem Jahr gestiegen. Das erste Halbjahr sei für die Anleger erfolgreicher gewesen als das zweite. Die Kurssteigerung in den ersten sechs Monaten habe durchschnittlich 59 Prozent betragen, die des zweiten Halbjahres 32,7 Prozent. Nicht jede Emission habe jedoch die Anleger erfreut. Die Bandbreite zwischen "Top" und "Flop" sei insgesamt groß gewesen: Am Neuen Markt habe sie sich zwischen plus 361 Prozent und minus 13 Prozent bewegt, im Amtlichen Handel zwischen plus 83 Prozent und minus fünf Prozent.

Mit insgesamt 140 neu im Geregelten Markt zugelassenen Unternehmen - davon allein 131 im Neuen Markt - wurde die Marke von 1998 ebenfalls deutlich übertroffen. Insgesamt umfasst der Neue Markt nun 200 Gesellschaften. "Damit bleibt der Neue Markt der bedeutendste Motor für das deutsche Aktiengeschäft", erklärte die DG Bank zu der dynamischen Entwicklung. Da mittlerweile mehrere ausländische Aktien in diesem Wachstumssegment gehandelt würden, unterstreiche dies "eindrucksvoll seine hohe internationale Reputation". Zwar hätten die Märkte zur Jahresmitte Ermüdungserscheinungen gezeigt. So seien zum ersten Mal Erstnotierungen einzelner Neuemissionen unterhalb der festgelegten Bookbuilding-Spanne erfolgt. Zur Festlegung des Preises einer neuen Aktie wird in Deutschland immer häufiger das Bookbuilding-Verfahren angewandt. Dabei wird über einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage der so genannte marktgerechte Kurs einer Aktie ermittelt.

Für 2000 stehen laut DG Bank zahlreiche Unternehmen bereits in den Startlöchern für ein Going Public. Für den Neuen Markt, den Amtlichen Handel und den Geregelten Markt sei mit rund 150 bis 200 Neuzugängen zu rechnen. Allein für den Neuen Markt geht die DG Bank bis Ende 2000 von rund 140 zusätzlichen Notierungen aus.

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