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Wirtschaft: Marken: Abschied von der Amiga

In den 80er Jahren wurde ein Pankower Plattenladen von einer Amiga-Affäre erschüttert. Wie alle DDR-Jungmenschen war ich heiß auf coole LPs.

In den 80er Jahren wurde ein Pankower Plattenladen von einer Amiga-Affäre erschüttert. Wie alle DDR-Jungmenschen war ich heiß auf coole LPs. Und "cool" hieß aus dem Westen. Wer hörte schon Zonen-Zombies á la Puhdys? Zum Glück verlegte das Label Amiga, das jetzt zu Bertelsmann gehört, ab und zu Westmusik. Die rare Ware wurde hintenrum verkauft: Man brauchte einen Händler, der einen gut kannte. Wir fragten allgemein nach "Lizenzplatten". Und kauften alles. So geriet ich an Peter Maffay. Ich hoffte, ihn gegen etwas Cooleres eintauschen zu können. Doch Amiga-Maffay war kaputt, und so brachte ich ihn zurück. Ich sah dem Verkäufer an, dass er glaubte, ich hätte eine Scheibe: Noch nie hatte jemand eine Lizenzplatte reklamiert! Ich erhielt zwar mein Geld - Einheits-LP-Preis 16,10 Mark - zurück. Doch von nun an war ich im Plattenladen Mister Unbekannt.

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