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Marktlage: Das Autojahr fängt gut an

Lichtblick für den deutschen Automarkt: Elf Prozent mehr Verkäufe lassen auf ein gutes Jahr hoffen. Dafür gibt es etwas weniger Rabatte und Probleme beim Export.

Frankfurt am Main - Nach vielversprechenden Zulassungszahlen im Januar keimt in der Industrie die Hoffnung auf ein gutes Autojahr 2008. Die Neuzulassungen von Pkw und Kombi stiegen im Januar nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) gegenüber dem Vorjahresmonat um elf Prozent. Allerdings war der Januar 2007 wegen der damals erstmals wirkenden Mehrwertsteueranhebung besonders schwach. Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer von der FH Gelsenkirchen warnt denn auch vor zu viel Zuversicht. Auch in diesem Januar seien die Verkäufe noch ziemlich schlecht gewesen. Zudem stünden reichlich Pkw mit von den Herstellern und Händlern selbst initiierten Tageszulassungen in den Verkaufsräumen. VDA-Präsident Matthias Wissmann sieht trotzdem Chancen auf ein günstigeres Geschäft als 2007, als der deutsche Markt insgesamt um neun Prozent geschrumpft war. Wissmann hofft vor allem, dass die politischen Rahmenbedingungen richtig gesetzt werden. Damit spielt er auf die am CO2-Ausstoß orientierte Kfz-Steuer an, die noch im Frühjahr beschlossen werden soll.

Im Januar wurden 220 800 Pkw und Kombi neu zugelassen. Dies war nach Angaben des VDA der zweithöchste Wert in einem Januar seit 2004. Der Export schrumpfte allerdings um acht Prozent auf 346 700 Autos. So ist etwa der Absatz von BMW auf dem wichtigen US-Markt um 22,4 Prozent auf 16 935 eingebrochen. Die Produktion von VW und Mercedes, Porsche und Audi blieb im Januar mit 480 000 Autos fast stabil. Nach Ansicht der Automobil-Importeure wird das Autogeschäft in diesem Jahr nur dann besser laufen, wenn sich endlich wieder mehr private Käufer ein neues Gefährt zulegen. In den vergangenen Jahren war der Anteil des Flottengeschäfts und von Dienstwagen permanent gestiegen, während die privaten Autokäufe zurückgingen.

Im vergangenen Monat hielten sich Autohersteller und -händler mit Rabattaktionen etwas zurück. Nach Angaben Dudenhöffers lagen die Rabatte der Händler im Schnitt nur noch bei 14,5 Prozent nach 16,5 Prozent im Dezember. Schnäppchen mit Nachlässen von 36,5 Prozent wie etwa beim Citroën Berlingo gab es nicht mehr. Den größten Nachlass registrierte Dudenhöffer im Januar beim Lancia Ypsilon mit 23,9 Prozent. Attraktiv waren auch ein Opel Astra mit 20,9 Prozent oder ein VW Golf, der gegenüber dem Listenpreis um 18,8 Prozent billiger zu haben war. Als Alternative zu Neuwagen mit Rabatt bieten sich den Käufern für nur wenige Tage zugelassene Neufahrzeuge an. Davon standen Ende Dezember rund 78 000 bei den Händlern. Dudenhöffer zufolge gilt dies zum Teil auch für Premiumhersteller. Bei manchen Audi-Händlern gebe es auf drei bis acht Monate alte Fahrzeuge mit nur wenigen Kilometern Rabatte von bis zu 35 Prozent. ro

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