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Markus Beumer, Commerzbank: "Wir raten zu öffentlichen Fördermitteln"

Zur Finanzierung von Firmen rät Markus Beumer, Vorstandsmitglied der Commerzbank, zur öffentliche Finanzierung.

Herr Beumer, wie geht es dem deutschen Mittelstand?



Größere Unternehmen sind stärker von der Krise betroffen als kleinere. Viele kleinere Firmen haben über Jahrzehnte gewachsene Hausbankbeziehungen. Das zahlt sich in der Krise aus. Größere Firmen haben sich dagegen auch auf ausländische Institute gestützt, die sich im Zuge der Finanzkrise aus Deutschland erkennbar zurückgezogen haben. Vielen Unternehmen fehlt dann zunächst ein Finanzierungspartner. Probleme haben derzeit auch Unternehmen, die auf langfristige Kredite angewiesen sind.

Hält sich auch die Commerzbank bei langfristigen Ausleihungen zurück?

Nein. Langjährigen Kunden stehen wir auch in schwierigen Zeiten zur Seite. Eine neue Kundenbeziehung können wir aber nicht auf gleichem Vertrauensniveau beginnen. Deshalb ist hier neues Geschäft krisenbedingt etwas schwieriger.

Welche Alternativen zum Kredit gibt es?

Um es auf eine einfache Formel zu bringen: „Cash“ ist im Moment „King“. Wir empfehlen Kunden, ausreichend Liquiditätspolster aufzubauen und das historisch niedrige Zinsniveau über Zinsabsicherungsinstrumente zu sichern. Gleiches gilt für die temporär niedrigen Rohstoffpreise. Jedes Unternehmen sollte zudem den Einsatz öffentlicher Fördermittel prüfen und im Finanzierungsmix auf Finanzierungsinstrumente zurückgreifen, die auf Vermögenswerten basieren.

Markus Beumer (44) ist Vorstandsmitglied der Commerzbank. Der gebürtige Krefelder ist dort für das Segment Mittelstandsbank zuständig. Das Gespräch führte Rolf Obertreis

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