zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Maronen

Auf Weihnachtsmärkten ein teures, aber gesundes Vergnügen

PREIS DER WOCHE

Heissi Maroni“ riefen die Verkäufer früher überall durch die Gassen und kündigten so den Winteranfang an. Heute muss für den Erhalt der Esskastanie auf deutschen Märkten gekämpft werden. So wird es dieses Jahr weniger Verkaufsstellen in Berlin geben als im Vorjahr. „Die Standmiete ist leider immer teurer geworden, weswegen ich schon jetzt kaum noch etwas an den Esskastanien verdiene“, sagt Ulrich Ehret, der mehrere Maronenstände in Berlin betreibt. „Dabei habe ich versucht, die Preise während der vergangenen drei Jahre stabil zu halten.“ Für 2,10 Euro bekommt man bei ihm 100 Gramm Maroni, also rund acht bis zehn warme, frisch geröstete Esskastanien. In anderen Städten, wie München, werden die Esskastanien pro Stück bezahlt und sind dann noch teurer.

Billiger sind sie natürlich im Rohzustand aus dem Supermarkt. Dort kostet ein Kilo Esskastanien, genau wie im vergangenen Jahr, rund drei Euro, beim Discounter sogar noch weniger. „Allerdings handelt es sich dabei meist um dritte Wahl“, sagt Ehret. „Nur 25 von 300 Esskastaniensorten sind Maroni.“ Und sie haben meistens einen weiten Weg hinter sich. Da sie in mediterranem Klima am besten gedeihen, werden sie vor allem in Südfrankreich und Italien angebaut. Allerdings kennt man sie auch in der Pfalz unter dem Namen „Keschte“ – das Kästchen. Die Bäume können bis zu 100 Jahre alt werden. Im September fallen die ersten reifen Früchte auf die Erde und werden mit kleinen Handrechen eingesammelt – Maschinen würden die empfindlichen Früchte zerquetschen. Wegen der großen Zahl von Vitaminen und dem minimalen Fettgehalt ähnelt sie im Nährwert der Kartoffel. Foto: Superbild

Sören Kittel

Zur Startseite