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Wirtschaft: Maschinenbau ohne Elan

Verbandschef befürchtet Verlust von 20 000 Arbeitsplätzen

Berlin (alf). Eine Ausbildungsabgabe wird nach Einschätzung des deutschen Maschinenbaus zu weniger Lehrstellen führen.Viele Unternehmen, die heute über Bedarf ausbilden, würden demnächst Plätze abbauen. Später würden sie diese wieder einrichten, wenn es dafür eine Prämie gäbe, vermutet Maschinenbaupräsident Diether Klingelnberg. Auch in seinem eigenen Unternehmen, in dem zurzeit acht Prozent der Beschäftigten Azubis seien, werde so verfahren, kündigte Klingelnberg in Berlin an.

Der Verband Deutscher Deutscher Maschinenbau (VDMA) befürchtet trotz des starken Auftragseingangs zum Jahresbeginn bis Dezember den Verlust von bis zu 20000 Arbeitsplätzen in der Branche. Als Hauptprobleme beklagt Klingelnberg die fehlende Flexibilität, die hohen Lohnnebenkosten, die Bürokratie und den Steuerdschungel. Der VDMAPräsident glaubt aber nicht mehr an die Lösung dieser Probleme. Der Rücktritt von Gerhard Schröder als SPD-Vorsitzender belege vielmehr das Ende der Reformbemühungen der Bundesregierung.

Doch auch von der Union erwartet er keine Besserung, da sie „kein Konzept“ habe. Der Maschinenbauer aus dem nordrhein-westfälischen Hückeswagen hat einen Großteil seiner Aktivitäten ins Ausland verlagert. An diesem Montag feiert Klingelnberg seinen 60. Geburtstag. Dieses Datum und sein 35-jähriges Jubiläum an der Firmenspitze nutzt der Unternehmer, der vor einigen Jahren aus Steuergründen den Wohnsitz nach Belgien verlegt hat, zur Übergabe der Geschäfte an seinen 32-jährigen Sohn.

Klingelnberg ist Weltmarktführer bei Kegelradverzahnmaschinen und Zahnradmessmaschinen und kam zuletzt mit 1820 Mitarbeitern auf einen Gesamtumsatz von 210 Millionen Euro.

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