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Maschinenbau: Trumpf stellt sich auf Verluste ein

Das schwäbische Vorzeigeunternehmen Trumpf rüstet sich für eine länger andauernde Krise. Für das laufende Geschäftsjahr 2009/10 kann der Maschinenbauer rote Zahlen nicht mehr ausschließen.

Ditzingen -  „Ich rechne eher mit einem nochmaligen Umsatzrückgang als damit, dass wir schnell wieder auf das Niveau der Boomzeiten kommen“, sagte Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller. „Sollte sich die Auftragslage nicht deutlich verbessern, ist auch ein Verlust unvermeidbar.“

Im vergangenen Geschäftsjahr waren beim Weltmarktführer für Lasertechnik die Auftragseingänge um ein Drittel auf 1,4 Milliarden Euro geschrumpft. Aber das ist genau die Größenordnung, die nach Angaben von Finanzchef Harald Völker mindestens gebraucht wird, um kostendeckend arbeiten zu können. Nach einem Vorsteuergewinn von 52,2 Millionen Euro gab es nun nur noch einen Gewinn von 19 Millionen Euro.

Um in der Krise weiter zu bestehen, sollen die Maßnahmen zu Kostensenkungen mit einem Volumen von 60 Millionen Euro beibehalten werden. Zudem werden die Sachinvestitionen von 126 Millionen Euro auf 80 Millionen Euro zusammengestrichen. „Wir können uns das erlauben, weil unser Maschinenpark modern ist und wir in den vergangenen Jahren sehr viel in die Gebäude investiert haben“, sagte Leibinger-Kammüller. „Wir sind darauf bedacht, das Geld zusammenzuhalten.“ Nicht sparen will die Chefin an den Ausgaben für Forschung und Entwicklung , die sich auf 9,3 Prozent vom Umsatz oder 155 Millionen Euro im Jahr belaufen.

Die Belegschaft von 8000 soll gehalten werden. „Wir denken nicht über betriebsbedingte Kündigungen nach“, sagte Leibinger-Kammüller. Nach Abbau der Arbeitszeitkonten hat das Unternehmen erst zwei von möglichen 24 Monaten Kurzarbeit genutzt. Eine verlässliche Prognose für den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr sei erst zum Jahresende möglich. Dann will das Unternehmen entscheiden, ob die Kurzarbeit verlängert und notfalls ausgeweitet wird. HB

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