zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Mazda offenbar in Kooperationsgesprächen mit Mitsubishi

TOKIO (ga/HB).Die Aktien der beiden japanischen Autohersteller Mitsubishi Motors Corp.

TOKIO (ga/HB).Die Aktien der beiden japanischen Autohersteller Mitsubishi Motors Corp., Tokio, und Mazda Motor Corp., Hiroshima, verbuchten Mittwoch am Tokioter Aktienmarkt kräftige Kursgewinne.Auslöser war ein Bericht in der Wirtschaftszeitung Nikkei, wonach beide Unternehmen eine weitreichende wirtschaftliche und technische Kooperation planen.Letztlich soll diese Allianz zu einem Dreierverbund unter Einschluß der Ford Motor Co.entwickelt werden, die auf diese Weise ihre noch schwache Marktposition in Asien ausbauen wolle, heißt es.

Obwohl die Meldung noch während des Börsenhandels von beiden Unternehmen in wortgleichen Erklärungen als "auf Spekulationen basierend" bezeichnet und eine Kommentierung abgelehnt wurde, konnten die Aktien von Mitsubishi und Mazda jeweils gut sechs Prozent auf 458 und 472 Yen zulegen.Der Nikkei-Index legte dagegen am Mittwoch nur knapp einen halben Prozentpunkt zu.

Erst am Vortag hatten die zuständigen Branchenverbände bekanntgegeben, daß Mitsubishi im Geschäftsjahr 1998/99 (31.März) im Inland einen Absatzrückgang von knapp vier Prozent auf 600 000 Fahrzeuge (Marktanteil damit: 10,2 Prozent) und Mazda einen Rückgang von zwei Prozent auf 314 000 Fahrzeuge (5,3 Prozent) verbuchen mußten.Der gesamte japanische Automarkt schrumpfte im vergangenen Geschäftsjahr um 6,5 Prozent auf 5,9 Mill.Fahrzeuge.

Nach dem Nikkei-Bericht sollen bei der angestrebten umfassenden Zusammenarbeit drei Projekte im Vordergrund stehen: Mitsubishi stellt angesichts der schlechten Absatzlage die Fertigung des Transporters/Van "Delica" ein und bezieht stattdessen von Mazda das Modell "Bongo", das unter dem Namen "Delica" vertrieben wird.Diese Kooperation, über die bereits im Wesentlichen Übereinkunft erzielt sein soll, werde den Angaben zufolge bereits im Juni anlaufen.

Desweiteren werde Mitsubishi Mazda mit seinem treibstoffeffizienten GDI (Benzin-Direkteinspritzungs)-Motor beliefern.Bislang besteht eine derartige Vereinbarung schon mit dem ebenfalls zum Ford-Konzern gehörenden schwedischen Pkw-Hersteller Volvo; von Peugeot wird das erforderliche technische Wissen zur Verfügung gestellt.Dieses Projekt werde gegenwärtig von beiden Unternehmen geprüft, heißt es in dem Bericht.

Ferner werde daran gedacht, daß Mazda künftig Leichtfahrzeuge (unter 0,66 Liter Hubraum) von Mitsubishi bezieht.Bislang werden diese Fahrzeuge von Suzuki Motor Corp., die zu General Motors gehört, eingekauft und unter der Marke Mazda verkauft.Auch soll das Händlernetz verkleinert, Montagelinien geschlossen und die Zahl der Personenwagen-Modelle reduziert werden.

Nachdem vor wenigen Wochen der französische Autobauer Renault beim angeschlagenen japanischen Branchenzweiten Nissan Motor eingestiegen war, kamen erneut Gerüchte auf, auch Mitsubishi Motors könnte Ziel für ausländische Partner werden.Großes Interesse bestehe vor allem an Mitsubishis umweltschonenderen Motorentechnologien wie dem GDI-Direkteinspritzsystem.Auch Mazda entwickelt einen solchen Motor und könnte durch die Kooperation selbst Kosten sparen, hieß es in dem Nikkei-Bericht.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false