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Einige der McDonald's-Angestellten können sich freuen: Sie kriegen einen Dollar mehr pro Stunde. Die Meisten gehen aber leer aus.

© dpa

McDonald's: Einen Dollar mehr pro Stunde

Nach Protesten von Mitarbeitern erhöht McDonald's die Löhne in den USA um einen Dollar. Zumindest für die eigenen Angestellten. Franchise-Angestellte gehen leer aus.

Es sind gute Nachrichten für die rund 90 000 US-Angestellten der weltweit größten Fastfood-Kette der Welt. Nach einer Protestwelle der Mitarbeiter in den Vereinigten Staaten reagiert der Konzern mit einer Gehaltserhöhung und anderen Zusatzleistungen. Die durchschnittliche Bezahlung in den 1500 Restaurants solle in zwei Schritten auf rund zehn Dollar je Stunde angehoben werde, teilte das amerikanische Unternehmen am Mittwoch mit. Medienberichten zufolge zahlt McDonald's den Mitarbeitern derzeit einen Stundenlohn von 9,01 Dollar. Der neue Stundenlohn liegt damit etwa einen Dollar über den regional geltenden Mindestlöhnen.

Regelung gilt nur für einen Bruchteil der McDonald's-Angestellten

Zudem will der Konzern nach eigenen Angaben künftig Urlaubsgeld bezahlen und den Angestellten Bildungsangebote unterbreiten. McDonald's folgt mit der Maßnahme Wal-Mart Stores, die künftig mindestens neun Dollar die Stunde für ihre 500 000 Mitarbeiter zahlen zahlen wollen. Walmart setzt damit auch andere Branchenunternehmen unter Druck, denn Hungerlöhne sind schlecht für das Image. McDonald's selbst war zuletzt wegen der Entlohnung der Mitarbeiter unter Beschuss geraten. Angestellte in den USA protestierten für eine bessere Bezahlung und mehr Arbeitnehmerrechte. Die neue Regelung gilt aber nur für eigene Mitarbeiter und damit nur für einen Bruchteil aller McDonald's-Fillialen. Neben den 1500 eigenen existieren in den USA noch 14 000 McDonald's-Restaurants, die über Franchisenehmer betrieben werden. Diese haben ihre eigenen Haustarife. Einzig die Bildungsangebote sollen auch deren Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden.

Schlechte Zeiten für schlechtes Essen

Vielen Mitarbeitern reicht dies jedoch nicht. Für diesen Donnerstag sind deshalb Proteste angekündigt, am 15. April soll weltweit vor McDonald's-Geschäften gestreikt werden. McDonald's kämpft zudem mit einem schwachen Geschäft – vor allem auf seinem amerikanischen Heimatmarkt. Die Kunden verlangen zunehmend mehr Service und Qualität bei den Zutaten. Zuletzt hatte der Konzern angekündigt, Kunden bald am Tisch zu bedienen. Auch Probleme in Asien und die harte Konkurrenz machen dem Konzern zu schaffen. Für das vierte Quartal 2014 wies die Kette deutliche Einbußen aus. Der Umsatz sackte um mehr als sieben Prozent ab auf 6,57 Milliarden Dollar. Der Gewinn brach um gut ein Fünftel ein auf 1,1 Milliarden Dollar.

Ein Zahn im Mittagsessen

In den USA jagen dem Konzern kleinere Rivalen wie Chipotle Mexican Grill und Shake Shack Kunden ab. In China hatte das Unternehmen 2014 mit einem Fleischskandal bei einem örtlichen Zulieferer zu kämpfen. Außerdem sah sich McDonald's zu einer Entschuldigung bei Kunden gezwungen, nachdem in Speisen Plastikteile und ein Zahn gefunden worden waren. Die McDonald's-Aktie schloss an der Wall Street 1,2 Prozent im Minus. (mit dpa)

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