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Mehrwertsteuer: Konsumforscher schließen weiteren Preisanstieg aus

Der Preisanstieg durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer am 1. Januar hat nach Ansicht von Konsumforschern seinen Höhepunkt bereits erreicht.

Berlin - Der Chef der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Klaus Wübbenhorst, sagte der "Welt": "Ich gehe nicht davon aus, dass Handel und Industrie jetzt noch spürbar zuschlagen werden. Das Thema mehrwertsteuerbedingte Preiserhöhungen ist weitgehend durch". Der harte Konkurrenzkampf insbesondere im Einzelhandel lasse kaum noch Preisaufschläge zu. Auch die bisherigen Preissteigerungen hielten sich durchaus in Grenzen, was sich an kaum gestiegenen Inflationsraten für Dezember und Januar ablesen lasse.

Wübbenhorst erwartet, dass in diesem Jahr die Konsumausgaben der Deutschen real um rund 0,5 Prozent steigen werden. Eine weitere Senkung der Arbeitslosenzahlen oder hohe Tarifabschlüsse könnten die Verbraucherausgaben weiter in die Höhe treiben.

Konsum blieb trotz Steuererhöhung stabil

Nach den ersten Zahlen der GfK ging der Konsum im Januar trotz der gestiegenen Steuer nicht zurück: "Es sieht so aus, dass der Januar 2007 besser gelaufen ist als der Januar 2006", erklärte der Vorstandschef. Zwar sei der Absatz von Autos wegen der Vorzieheffekte deutlich gesunken, der von Textilien, Elektronik und Gütern des täglichen Bedarfs habe in den ersten Wochen des Jahres dagegen zugelegt.

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Ludwig Georg Braun schätzt den Einfluss der von 16 auf 19 Prozent erhöhten Mehrwertsteuer geringer ein als zunächst befürchtet. Die Abschwächung der Konjunktur wegen der höheren Mehrwertsteuer scheine "nicht so stark auszufallen wie befürchtet", sagte er der "Berliner Zeitung". Braun betonte: "Die Prognosen zum Wachstum gehen bislang in Richtung 1,5 und 1,7 Prozent. Ich persönlich denke, es können sicher auch zwei Prozent werden."

Braun vertraut auf die uneingeschränkt expansive Weltwirtschaft, von der die deutschen Firmen profitieren werden. "Wir haben zudem in den letzten Jahren unsere Hausaufgaben gemacht, was Rationalisierung und Effizienzsteigerung angeht", sagte der Präsident des Spitzenverbandes der Wirtschaft. "Die Schwankungen des Ölpreises werden die Weltwirtschaft nicht stark beeinträchtigen. Die Voraussetzungen für verstetigtes Wachstum sind also gut." (tso/dpa)

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