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Mein ERSTES Geld (119): Mit Geisterhand kassieren

Mein Vater hatte eine ganz kleine Drogerie, in Singen am Hohentwiel gegenüber dem Rathaus. Dort gab es alles, Zeitungen, Fotoartikel, Tee, den wir selber gesammelt und getrocknet haben.

Mein Vater hatte eine ganz kleine Drogerie, in Singen am Hohentwiel gegenüber dem Rathaus. Dort gab es alles, Zeitungen, Fotoartikel, Tee, den wir selber gesammelt und getrocknet haben. Nachts wurden die Fotoarbeiten gemacht. Und es gab eine kleine Ecke mit Kindernahrung und Spielzeug. Schon im Kindergartenalter durfte ich dort manchmal an der Kasse stehen. Es gab eine Spielzeugfigur mit einer Art Geisterhand, die kostete 8,95 Mark und verkaufte sich sehr gut. Ich habe mit dieser Spielzeughand immer auf dem Tresen das Wechselgeld eingesammelt. Alle dachten, die Münzen bleiben in der Figur. Ich hatte sie aber hinten offen gelassen – und so gehörten die Münzen mir. Ich habe dafür keine Prämie bekommen, aber 10 oder 20 Pfennige verdient. Das war mein erstes Taschengeld, von dem ich mir Süßigkeiten gekauft habe. Zehn Jahre hat es den Laden gegeben, dann kamen die großen Drogerieketten und der Laden machte pleite.

Aufgezeichnet von Henrik Mortsiefer

Jürgen Resch (50)

hat Verwaltungswissenschaften studiert und engagiert sich seit

Jahrzehnten für

Umweltschutz und schadstoffarme Autos. Zu seinen Erfolgen zählt er die Durchsetzung des Dieselfilters.

Jürgen Resch Geschäftsführer Deutsche Umwelthilfe

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