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Mein ERSTES Geld (15): Beat statt Bauernball

Ich bin auf einem Bauernhof in einem Dorf mit 300 Einwohnern aufgewachsen und hatte dort eine fantastische Jugend. Während der Gymnasialzeit war ich mehr oder weniger halbtags auf dem Kartoffel- oder Rübenacker beschäftigt.

Ich bin auf einem Bauernhof in einem Dorf mit 300 Einwohnern aufgewachsen und hatte dort eine fantastische Jugend. Während der Gymnasialzeit war ich mehr oder weniger halbtags auf dem Kartoffel- oder Rübenacker beschäftigt. Das fand ich völlig selbstverständlich, und es hat nicht nur mir, sondern auch meinen Schulfreunden aus der Stadt einen Heidenspaß gemacht, wenn sie mich besuchten. Dafür gab es aber nur ein paar Groschen.

Mein Vater war nicht nur Landwirt, sondern in Personalunion auch Bürgermeister, Standesbeamter und Gastwirt. Zu der elterlichen Kneipe gehörte ein großer Saal. Mit 16 Jahren hatte ich mich einer Band angeschlossen, und wir sind auf die Idee gekommen, den Saal der Kneipe für eine Musikveranstaltung umzufunktionieren. Wir haben selbst Plakate gemalt. Wider Erwarten hat die Idee „Beat statt Bauernball“ hervorragend funktioniert. Bei zwei Mark Eintritt konnten wir 200 Karten verkaufen. Das war ein Hunderter für jeden, eine Riesensumme damals. Das erste ernstzunehmende selbstverdiente Geld wurde meiner Erinnerung nach in eine neue Lautsprecherbox investiert.

Aufgezeichnet von Yasmin El-Sharif.

Joachim Möller (55) leitet seit Oktober 2007 das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die Denkfabrik der Bundesagentur für Arbeit. Zudem unterrichtet er Ökonomie an der Uni Regensburg.

Joachim Möller[Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt-], Berufsforschung.

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