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Simon

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Mein ERSTES Geld (89): Vom Gabelstapler zum Mofa

Jörg Simon ist seit 1999 Chef der Berliner Wasserbetriebe. Im Vorstand des Versorgers ist der Wirtschaftsingenieur zuständig für die Bereiche Trink- und Abwasser sowie Einkauf. Wie verdientze er sein erstes Geld?

Mit 13 habe ich von einem Mofa geträumt. Aber nicht von irgendeinem, sondern von einer Hercules mit 50 Kubik. Meine Heimat liegt auf dem Land, wo die Wege weit sind. Und so ein Mofa erschließt einem die Welt. Mein Taschengeld reichte nicht aus, und meine Eltern waren der Meinung, dass ich mir das Geld für ein Mofa schon selbst verdienen müsste. Sie hatten damals eine Eisengießerei. In den Ferien und nach der Schule habe ich dort ausgeholfen, und mein Vater machte mich mit dem Gabelstapler vertraut. Ich habe Paletten aus dem Lager in die Produktion und von dort auf die Lkw chauffiert. Das hat mir einen Heidenspaß gemacht. Es war allerdings auch nicht ganz einfach, die Gussstücke aus Eisen auf den Gabeln des Staplers – ebenfalls aus Eisen – zu transportieren. Denn Eisen auf Eisen rutscht bekanntlich. Der eine oder andere Türrahmen musste dran glauben. Trotzdem hab ich mir nicht nur Geld erarbeitet, sondern auch ein gutes „Standing“ bei der Belegschaft. Das Mofa brachte dann den gewünschten Quantensprung an Flexibilität. In unfrisiertem Zustand fuhr man damit Tempo 30, was einem natürlich schnell zu langsam vorkam …

Aufgezeichnet von Young-Sim Song.

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