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Meldefristende: Hunderte wollen von MAN-Amnestie profitieren

Bis zu 300 Mitarbeiter sollen sich in der Schmiergeldaffäre auf das Amnestieangebot des LKW-Herstellers MAN gemeldet haben. Die Anmeldefrist endete gestern.

200 bis 300 Mitarbeiter sollen laut "Süddeutsche Zeitung" an dem Amnestieprogramm teilnehmen. Am Mittwoch war die Meldefrist für ein Amnestieangebot ausgelaufen, der vom Unternehmen bestellte Ombudsmann sei in den vergangenen vier Wochen regelrecht von Anfragen überrollt worden, berichtet die Zeitung weiter. Damit nimmt die Korruptionsaffäre bei dem Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern eine neue Dimension an. Zum Vergleich: Im größten Schmiergeldskandal der bundesdeutschen Wirtschaftsgeschichte hatten sich bei Siemens nach vier Monaten lediglich knapp 130 Mitarbeiter für das Amnestieprogramm gemeldet.

MAN wollte sich zu den genannten Zahlen nicht äußern und bekräftigte lediglich, das Programm, das Beschäftigten im Beichtfall Schutz vor dem Rauswurf gewähren soll, sei angenommen worden. Ombudsmann Jan Olaf Leisner werde nun den Hinweisen nachgehen.

Das Unternehmen steht im Verdacht, jahrelang den Verkauf von Lastwagen und Bussen mit Hilfe von Schmiergeldern angekurbelt zu haben. Ermittelt wird gegen weit mehr als 100 Beschuldigte, rund die Hälfte davon aus dem Vertrieb. Die Fahnder gehen aber davon aus, dass die Zahl der Beschuldigten weiter steigt. MAN legte Mitte Mai ein Amnestieprogramm auf, um Täter und Mitwisser aus der Reserve zu locken. Vor zwei Wochen mahnte Vorstandschef Hakan Samuelsson im Intranet eindringlich zur Teilnahme.

ZEIT ONLINE, Reuters, sp

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