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Wirtschaft: Mercedes-Benz hofft auf das zweite Halbjahr

Schwacher Jahresstart – jetzt kommen neue Modelle

Berlin Mercedes-Benz hat im ersten Quartal zwar deutlich weniger Autos verkauft als im Vorjahreszeitraum. Zuletzt zog der Absatz aber wieder an, so dass die Stuttgarter von einer Trendwende ausgehen. „Von den anstehenden neuen Modellen und der neuen Motorengeneration werden im weiteren Jahresverlauf deutliche Impulse ausgehen“, teilte Daimler-Chrysler mit. Zur umstrittenen Qualität der Fahrzeuge sagte Konzernchef Jürgen Schrempp auf der Hauptversammlung, die Autos, die jetzt vom Band liefen, seien die besten in der Unternehmensgeschichte. Bis 2007 werde das Effizienzprogramm „Core“ das Ergebnis der Mercedes Car Group (mit den Marken Mercedes, Smart und Maybach) um drei Milliarden Euro verbessern und die Umsatzrendite auf sieben Prozent heben. Rückrufaktionen und Qualitätsoffensive seien „gut angelegtes Geld“. „Wir investieren in unser wertvollstes Gut: die Marke Mercedes-Benz“, sagte Schrempp. Man werde „so schnell wie möglich“ mit Mercedes das alte Spitzenniveau wieder erreichen. Der Mercedes-Benz-Absatz soll 2005 leicht über dem Vorjahresniveau liegen.

In den ersten drei Monaten gab es allerdings einen Rückgang um neun Prozent auf 226000 Autos, wobei es im März nur noch um zwei Prozent (auf 103000) abwärts ging. Den insgesamt schwachen Absatz erklärt Daimler-Chrysler mit der „schwierigen konjunkturellen Lage in einigen europäischen Kernmärkten“, den anstehenden Modellwechseln bei M- und S-Klasse so wie Engpässen auf Grund fehlerhafter Diesel-Einspritzpumpen.

Stark gefragt war der Smart. Im ersten Quartal wurden von dem Kleinwagen 35000 Stück verkauft, das waren 44 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Absatzschub erklärt sich aber im Wesentlichen dadurch, dass der Smart forfour erst im April 2004 auf den Markt kam.

Zur Entwicklung des deutschen Automarktes teilte der Verband der Autoindustrie am Mittwoch mit, im ersten Quartal sei „die Haltung vor allem der privaten Autokäufer unverändert abwartend“ gewesen. Im ersten Quartal wurden in Deutschland knapp 750000 Pkw neu angemeldet, das waren zwei Prozent weniger als vor einem Jahr. Ähnlich wie bei Mercedes fiel auch für den gesamten Markt der März besser aus. Zwar blieb der Autoabsatz im März um rund ein Prozent hinter dem März 2004 zurück. Doch da in diesem März Ostern gefeiert wurde und es zwei Arbeitstage weniger gab als im Vorjahresmonat, liegen die Neuzulassungen um neun Prozent über dem Vorjahr. „Dies deutet erstmals eine gewisse Widerstandsfähigkeit des Marktes an, wenn auch noch keine Trendwende“, schreibt der Verband der Autoindustrie in seinem aktuellen Bericht. Dafür schwächelt inzwischen der Export. In den ersten drei Monaten lieferten deutsche Hersteller vier Prozent weniger Pkw ins Ausland. alf/mot

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