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Wirtschaft: Mercedes plant ein neues Autowerk

Lange Lieferzeiten / Von Januar bis April fast ein Viertel mehr Wagen verkauft als vor JahresfristVON (RTR/DPA) STUTTGART / BONN.So schnell ändern sich die Zeiten bei Mercedes-Benz: Noch vor fünf Jahren standen Luxusautos monatelang auf den Werksparkplätzen.

Lange Lieferzeiten / Von Januar bis April fast ein Viertel mehr Wagen verkauft als vor JahresfristVON (RTR/DPA) STUTTGART / BONN.So schnell ändern sich die Zeiten bei Mercedes-Benz: Noch vor fünf Jahren standen Luxusautos monatelang auf den Werksparkplätzen.Mehr als 30 000 Arbeitsplätze fielen während der Autokrise Anfang der 90er Jahre weg.Jetzt erwägt die Mercedes-Mutter Daimler-Benz wegen der anhaltend starken Nachfrage nach den Autos mit dem Stern den Bau eines weiteren Werkes.Pkw-Chef Jürgen Hubbert sagte am Montag in Stuttgart, derzeit produziere Daimler in seinen Pkw-Werken an der Kapazitätsgrenze.Mit einem zusätzlichen Werk könnten Spitzennachfragen nach einzelnen Fahrzeugtypen befriedigt werden.Das Werk müßte sehr flexibel und zur Produktion verschiedener Modelle in der Lage sein.Die Entscheidung soll noch 1998 fallen.Von Januar bis einschließlich April 1998 verkaufte Daimler 270 000 Pkw, fast ein Viertel mehr als vor Jahresfrist.Vertriebschef Dieter Zetsche sagte, die Lieferzeiten reichten derzeit von gut einem halben Jahr für die kompakte Mercedes A-Klasse, den Geländewagen M-Klasse und die Kombi-Modelle der C- und E-Klasse bis zu einem Spitzenwert von mehr als anderthalb Jahren für das Cabrio-Modell SLK.Auf die Frage nach der Kapazität des möglichen Werkes sagte Hubbert, 10 000 Fahrzeuge pro Jahr seien eher die Untergrenze, "es müßten schon etwas mehr sein".Nach seiner Einschätzung gibt es derzeit kein vergleichbares Vorhaben in der Automobilbranche, bei dem ein Autohersteller versucht, mit einem speziellen Werk Spitzennachfragen nach verschiedenen Produkten abzudecken.Dies würde neue Vereinbarungen mit den Zulieferern nötig machen.Offen sei, ob das mögliche Werk auf dem Gelände eines bestehenden Werkes oder "auf der grünen Wiese" entstehen könnte.Hubbert deutete an, daß das Werk in Deutschland oder zumindest nahe der Grenze gebaut werden könnte.An der Prognose, 1998 mehr als 850 000 Pkw verkaufen zu wollen, hielt Daimler fest.1997 hatte der Konzern 715 000 Pkw abgesetzt.Damit trug die Pkw-Sparte rund 43,5 Prozent zum Gesamtumsatz des größten deutschen Industriekonzerns von 124 Mrd.DM bei.Auch mit einer neuen Fabrik wird Mercedes Wartezeiten nicht kurzfristig vermindern.Denn ein neues Werk muß geplant und gebaut werden, und das dauert nach Angaben von Branchenkennern mindestens zwei Jahre.Unterdessen hat Daimler-Benz das weltweit erste Auto mit Brennstoffzellenantrieb vorgestellt.Der Wagen soll spätestens bis zum Jahr 2005 zur Angebotspalette gehören.Über Kosten von Fahrzeug und Brennstoff gibt es derzeit aber noch keine Angaben.Das Auto auf Basis der Mercedes-A-Klasse wird mit Methanol betankt, aus dem Wasserstoff als Antriebselement erzeugt wird.

(RTR, DPA)

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