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Wirtschaft: Metabox: Das Multimedia-Unternehmen enttäuscht Anleger

Das Multimedia-Unternehmen Metabox in Hildesheim hat erneut schlechte Nachrichten für seine Aktionäre. Anders als noch im September geplant, wird die Auslieferung der neuartigen Set-Top-Boxen für interaktives Fernsehen erst im ersten Quartal 2001 starten, sagte Vorstandsvorsitzender Stefan Domeyer am Freitag in Hildesheim.

Das Multimedia-Unternehmen Metabox in Hildesheim hat erneut schlechte Nachrichten für seine Aktionäre. Anders als noch im September geplant, wird die Auslieferung der neuartigen Set-Top-Boxen für interaktives Fernsehen erst im ersten Quartal 2001 starten, sagte Vorstandsvorsitzender Stefan Domeyer am Freitag in Hildesheim. Außerdem entdeckte das neu von der Metabox AG beauftragte Wirtschaftsprüfungsunternehmen Arthur Andersen einen Konsolidierungsfehler in der Konzernbilanz des Jahres 1999.

Die ersten neun Monate des laufenden Jahres schloss Metabox mit einem Verlust von elf Millionen Mark (5,6 Millionen Euro) im Vergleich zu einem Minus von 4,8 Millionen Mark im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz belief sich in den ersten drei Quartalen 2000 auf 32 (Vorjahr: 10,1) Millionen Mark. Die Liquidität des Unternehmens sei gesichert, die Eigner stellten in den nächsten drei Monaten weitere rund 40 Millionen Mark zur Verfügung. Diese Summe werde aber nicht ausgeschöpft. Dennoch blickt Domeyer ausgesprochen zuversichtlich ins nächste Jahr. Metabox strebt bei einem Umsatz von 600 Millionen Mark einen Gewinn von 33 Millionen Mark an. Bereits im September hatten die Hildesheimer den Neuen Markt geschockt und die Erwartungen für 2000 stark nach unten korrigiert. Der Kurs rutschte damals um fast 50 Prozent ab.

Den Fehler in dem testierten Konzernabschluss bezeichnete Domeyer als "sehr peinlichen Vorgang". Die Einzelabschlüsse seien aber nicht betroffen. Metabox bezog den gesamten Jahresumsatz wie auch die anderen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung der Amstrad Distribution GmbH für 1999 vollständig in den Konzernabschluss mit ein. Dies hätte aber nur anteilig geschehen dürfen, da Metabox das Unternehmen erst am 6. Dezember 1999 erworben hatte. Auch bei anderen, 1999 gekauften Unternehmen sei diese Methode angewandt worden, hieß es.

Der Umsatz für 1999 habe sich dementsprechend nach vorläufigen Berechnungen von ursprünglich 42,9 Millionen Mark auf 17,5 Millionen Mark geändert. Allein auf die Amstrad Distribution GmbH entfalle davon eine Differenz von 24,2 Millionen Mark. Im Zuge der Korrektur sinkt der Konzernverlust nach vorläufigen Berechnungen um 100 000 Mark auf 5,5 Millionen Mark. Ein neuer Konzerabschluss sei in Arbeit und solle der Hauptversammlung vorgelegt werden.

Als Grund für die guten Aussichten für das Jahr 2001 führt Domeyer an, die von Metabox gefertigten Set-Top-Boxen seien "ohne Konkurrenz". Allein im ersten Quartal 2001 sollen rund 10 000 Stück zu einem Preis von 550 US-Dollar ausgeliefert werden, die Entwicklung der neuen Gerätegeneration sei jedoch sehr kompliziert.

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