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Wirtschaft: Metall-Tarifgespräche ergebnislos vertagt Gewerkschaft macht in Baden-Württemberg mobil

Berlin - Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie sind die Gespräche für die rund 800 000 Beschäftigten in Baden-Württemberg am Montagabend ergebnislos vertagt worden. Arbeitgeber-Verhandlungsführer Otmar Zwiebelhofer sagte danach in Böblingen: „Wir sind einer Lösung nicht näher gekommen.

Berlin - Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie sind die Gespräche für die rund 800 000 Beschäftigten in Baden-Württemberg am Montagabend ergebnislos vertagt worden. Arbeitgeber-Verhandlungsführer Otmar Zwiebelhofer sagte danach in Böblingen: „Wir sind einer Lösung nicht näher gekommen.“ Ein verbessertes Angebot sei nicht vorgelegt worden.

Die Gespräche, die am Nachmittag in die fünfte Runde gegangen waren, sollen am 19. April fortgesetzt werden. Am 20. April tagt die große Tarifkommission der Gewerkschaft. Es wird erwartet, dass danach den Arbeitgebern eine Frist gesetzt wird, bis wann man eine Einigung verlangt. Kommt es dann nicht dazu, ist eine Urabstimmung über Streik wahrscheinlich. Das Zeitfenster nach Ostern sei „sehr klein“, sagte der IG-Metall- Chef von Baden- Württemberg, Jörg Hofmann, am Montag unmittelbar vor den Verhandlungen.

Bislang versucht die Gewerkschaft mit Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeber zu machen. Seit Ende der Friedenspflicht am 28. März haben sich nach Angaben der IG Metall rund 600 000 Metaller bundesweit an den Streiks beteiligt; am Montag waren es 18 000, davon 1100 in Baden-Württemberg. Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind die Favoriten für einen Tarifabschluss, der dann von den anderen Bezirken übernommen werden würde. Am Dienstag steht in NRW die fünfte Verhandlungsrunde an.

Die Arbeitgeber hatten in der vergangenen Woche erstmals ein Angebot vorgelegt. Sie wollen die Tarifeinkommen in diesem und im kommenden Jahr um jeweils 1,2 Prozent erhöhen. Hinzu kommen Einmalzahlungen von 0,6 Prozent für 2006 und 0,4 Prozent für 2007. Die IG Metall hatte das Angebot als „Zumutung“ und „Provokation“ zurückgewiesen. Hofmann sagte am Montagnachmittag vor den Verhandlungen, wenn die Arbeitgeber eine Lösung wollten, „dann muss sich die vorgelegte Lohnzahl deutlich nach oben bewegen, sonst sehe ich keine Chance auf eine schnelle Einigung“. Die Situation der Firmen sei „hervorragend und die Unternehmen können unsere Forderung ohne weiteres schultern“.

Die IG Metall will fünf Prozent mehr Lohn und erstmals einen Tarifvertrag über Qualifizierung und Innovation. Letzteres lehnen die Arbeitgeber als überflüssig ab. In Baden-Württemberg wird zusätzlich über die Erholpausen für Bandarbeiter verhandelt, die in den 70er Jahren (Steinkühler-Pause) eingeführt wurden und nun zur Disposition stehen. alf

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