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Wirtschaft: Metall-Tarifrunde in Bayern ergebnislos vertagt

Die bundesweit erste Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie ist am Donnerstag in München ergebnislos vertagt worden. Fortgesetzt werden sollen die Tarifverhandlungen für die rund 730 000 bayerischen Metall-Beschäftigten am 4.

Die bundesweit erste Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie ist am Donnerstag in München ergebnislos vertagt worden. Fortgesetzt werden sollen die Tarifverhandlungen für die rund 730 000 bayerischen Metall-Beschäftigten am 4. März in Nürnberg, teilten Arbeitgeber und Gewerkschaften nach der Verhandlung mit. Bei den knapp zweistündigen Gesprächen gab es noch keine wesentliche Annäherung. Die IG Metall erhob für die Beschäftigten die bundesweit angekündigte Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn. Die Metallarbeitgeber kritisierten, diese Forderung sei weit von der wirtschaftlichen Realität entfernt. Die Arbeitgeber legten noch kein eigenes Angebot vor.

Bayerns IG Metall-Chef Werner Neugebauer sagte nach den Verhandlungen: "Wir sind nicht boshaft, aber mit sehr großer Spannung auseinandergegangen." Er kritisierte, dass die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt haben. "Die mauern sich so ein, dass wir kerzengerade in eine Situation wie 1995 hineinlaufen. Damals haben die Arbeitgeber erst ein Angebot gemacht, als wir mitten im Streik waren." Die Stimmung unter den Arbeitnehmern sei "sehr explosiv".

Unterdessen wurden in der IG Metall-Führung Stimmen laut, die die 6,5-Prozent- Forderung differenziert sehen möchten. Sie sei nördlich der Mainlinie und für den Osten zu hoch, südlich der Mainlinie zu niedrig, hieß es. Insgesamt sei diese Forderung aber nicht zu hoch, und schließlich sei sie auch nicht identisch mit dem späteren Abschluss. Gleichzeitig verweist man innerhalb der Gewerkschaft aber auch darauf, dass die IG Metall den Verteilungsrahmen um insgesamt sieben Prozent in den vergangenen Jahren nicht ausgeschöpft habe. Dennoch seien in dieser Zeit keine zusätzlichen Arbeitsplätze entstanden.

Gesamtmetallpräsident Martin Kannegiesser bekräftigte am Donnerstag die Forderung der Arbeitgeber nach einem zurückhaltenden Abschluss. "Wir können nur das verteilen, was mehr erwirtschaftet worden ist, und müssen uns deshalb an der Produktivitätsentwicklung orientieren", sagte er im ZDF-Morgenmagazin. Kannegiesser regte außerdem eine individuellere Regelung bei den Lohnabschlüssen an.

dpa, Tsp

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