zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Metallarbeitgeber wollen in einen neuen Fond Geld aus Streikrücklagen einbringen

Mit der Einrichtung einer neuen Kasse will der Chef des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Werner Stumpfe, das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften verbessern. Stumpfe schlug auf dem Forum der Metall- und Elektroindustrie in Berlin vor, mit Mitteln der Arbeitskampfkassen beider Seiten einen Fonds für soziale Zwecke zu gründen.

Mit der Einrichtung einer neuen Kasse will der Chef des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Werner Stumpfe, das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften verbessern. Stumpfe schlug auf dem Forum der Metall- und Elektroindustrie in Berlin vor, mit Mitteln der Arbeitskampfkassen beider Seiten einen Fonds für soziale Zwecke zu gründen. Stumpfe ließ offen, welche sozialen Zwecke die Kasse finanzieren soll.

Jedenfalls solle nicht die Rente ab 60 finanziert werden, die die Gewerkschaften fordern. Zur Rente ab 60 sagte Stumpfe im Vorfeld des Spitzengesprächs von Gesamtmetall und IG Metall am kommenden Mittwoch: "Das ist nicht finanzierbar." IG-Metall-Chef Klaus Zwickel will es allen Arbeitnehmern ermöglichen, mit 60 Jahren ohne Rentenabschläge in den Ruhestand zu gehen. Zur Finanzierung will er einen Teil der Lohnerhöhungen verwenden. Stumpfe forderte dagegen in Berlin, statt auf dem falschen Weg einer Verkürzung der Arbeitszeit weiter zu gehen, Gespräche über eine Verbesserung der Tarifverträge zur Altersteilzeit aufzunehmen. Diese Verträge seien bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern unbeliebt - weil sie für die Unternehmen zu kompliziert zu handhaben seien, für die Arbeitnehmer dagegen seien sie finanziell unattraktiv. Stumpfe sagte in Berlin, dass die Arbeitgeber bereit seien, mit den Gewerkschaften über eine bessere finanzielle Ausstattung der Altersteilzeit zu verhandeln. Auf Hilfe des Staates könnten sich die Tarifpartner dabei nicht verlassen. Stumpfe forderte unter anderem die Verlängerung der Ansparzeiträume für die Altersteilzeit: Bislang können Arbeitnehmer erst mit 55 Jahren beginnen, Zeitguthaben für einen Vorruhestand zu bilden. Dies sei zu kurz, um einen Vorruhestand ohne Einbußen zu bezahlen.

Unterdessen sieht die Deutsche Angestelltengewerkschaft (DAG) nach wie vor Chancen für einen Anspruch der Arbeitnehmer auf eine Rente ab 60. Die DAG legte am Montag einen Kompromissvorschlag für einen flexibleren Übergang in die Rente vor. Die DAG will im Bündnis für Arbeit über eine Flexibilisierung des Rentenbeginns zu sprechen. So könne über die tarifvertraglich vereinbarte Alters-Teilzeit hinaus die Rente ab 60 eine Alternative werden. In den Tarifverträgen sollten Einmalzahlungen der Arbeitgeber an die Rentenversicherung vorgesehen sein, um die Rentenminderungen für die Mitarbeiter zu mildern, die vorzeitig ausschieden. Solche Tarifverträge könnten in ihrer langfristigen Wirkung auch Grundlage für eine private kapitalgedeckte Altersversorgung werden, wie Arbeitsminister Walter Riester (SPD) sie will.

uwe

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false