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Wirtschaft: Metro AG: Das Stühlerücken beim Düsseldorfer Konzern geht weiter

In der Führungsspitze der Düsseldorfer Metro AG geht der Bereinigungsprozess weiter. In seiner heutigen Sitzung wird der Aufsichtsrat des Handelskonzerns über das Ausscheiden der beiden Vorstände Wolf-Dietrich Loose und Theo de Raad entscheiden.

In der Führungsspitze der Düsseldorfer Metro AG geht der Bereinigungsprozess weiter. In seiner heutigen Sitzung wird der Aufsichtsrat des Handelskonzerns über das Ausscheiden der beiden Vorstände Wolf-Dietrich Loose und Theo de Raad entscheiden. Das sei die Nachwirkung des Machtkampfs zwischen dem Vorstand und seinem Sprecher Hans-Joachim Körber einerseits und dem langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden und Metro-Erbauer Erwin Conradi andererseits, urteilt ein Kenner.

Zum Hintergrund: Lange Zeit suchte Aufsichtsratschef Conradi die Politik des Unternehmens selbst in Details weiter zu bestimmen. Damit geriet er immer stärker in Konflikt mit dem Vorstand. Als im vergangenen Juli Gerüchte die Runde machten, Wal-Mart wolle Metro übernehmen, steigerte das nicht nur die Unruhe im Konzern. Auch der Führungsstreit verschärfte sich weiter. Wie in der Branche kolportiert wird, hatte Conradi den Mehrheitsgesellschaftern des Konzerns - Otto Beisheim, der Familie Schmidt-Ruthenbeck und der Firma Haniel - vorgeschlagen, ihn zum Vorstandschef zu machen. Die Chefs der verschiedenen Metro-Sparten wie Kaufhof, Real und Media Markt/Saturn sollten zu neuen Holding-Vorständen berufen werden. Der Vorstand unter der Führung Körbers hatte, um seiner Position Nachdruck zu verleihen, zuvor mit dem geschlossenen Rücktritt gedroht.

Am 20. Juli beendeten die Gesellschafter - vor allem die Familien Schmidt-Ruthenbeck und Haniel - den Konflikt. Sie entschieden sich zu Gunsten von Körber und ließen mitteilen, dass Conradi sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender niederlegen und der Vertreter der Haniel-Gruppe, Jan van Haeften, diese Position übernehmen werde.

In diesem Kampf um die Macht wird Metro-Vorstand Wolf-Dietrich Loose nachgesagt, er habe den Fehler gemacht, sich nach allen Seiten hin abzusichern. Theo de Raad, der im Holding-Vorstand als Coach für das Cash & Carry-Geschäft (Selbstbedienungs-Großhandel) fungiert, soll sich nach Einschätzung von Unternehmenskennern in dieser Funktion nicht hervorgetan haben.

rv

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