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Wirtschaft: Metro AG: Deutscher Einzelhandelskonzern steigert ihr Ergebnis

Der größte deutsche Einzelhandelskonzern, die Metro AG, hat im ersten Halbjahr 2000 durch ein kräftiges Wachstum im Ausland ihr Ergebnis zweistellig gesteigert. Für 2000 erwartet das Unternehmen ein Umsatzplus von sieben Prozent auf über 91 Milliarden Mark.

Der größte deutsche Einzelhandelskonzern, die Metro AG, hat im ersten Halbjahr 2000 durch ein kräftiges Wachstum im Ausland ihr Ergebnis zweistellig gesteigert. Für 2000 erwartet das Unternehmen ein Umsatzplus von sieben Prozent auf über 91 Milliarden Mark. Das Ergebnis im gewöhnlichen Geschäft habe sich im ersten Halbjahr um 10,4 Prozent auf 138 (Vorjahr: 124,6) Millionen Mark verbessert. Analysten hatten ein Ergebnis zwischen 136 Millionen Mark und 283 Millionen Mark prognostiziert. An der Börse fiel deshalb der Metro-Kurs am Donnerstag zeitweise um über vier Prozent.

"Wir sind mit der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr sehr zufrieden", erklärte Metro-Chef Hans Joachim Körber. Auch im zweiten Halbjahr werde sich die gute Entwicklung fortsetzen. Die Abholmärkte und die Elektronikkette würden sich weiter positiv entwickeln. Allerdings würde das Jahresergebnis bei den SB-Warenhäusern durch die Umstellung bei Allkauf und Kriegbaum auf das Real-Konzept sowie die Internationalisierung belastet. Die Baumärkte und die Verbrauchermärkte würden durch Umstrukturierungen ein leicht unter dem Vorjahr liegendes Ergebnis erzielen. Für die Warenhäuser werde trotz hoher Investitionen ein stabiler Ergebnisbeitrag erwartet.

Analysten zeigten sich zufrieden, auch wenn die Ergebnisse am unteren Ende der geschätzten Bandbreiten lägen. Wie es nach einer Analystenkonferenz hieß, erwarte die Metro im gewöhnlichen Geschäft beim Ergebnis ein Plus von mehr als zehn Prozent gegenüber 1999. Trotz der Verluste bei Real und in den weiter schwächelnden Baumärkten bestehe aber kein Grund, diese Sparten jetzt abzustoßen. "Die eingetretenen Verluste erklären sich durch den Umbau", stellten WestLB-Analystin Jadwiga Bobrowska und Konrad Becker vom Münchner Bankhaus Merck & Fink fest. Beide wollten nun abwarten, ob die Metro ihre für 2003 angepeilten Renditeziele ereiche. Dann sei die Zeit reif für eine Entscheidung.

Innerhalb der erwarteten Bandbreite liegen derzeit die Nettoumsätze, die um 8,4 Prozent auf 42,71 (Vorjahr: 39,39) Milliarden Mark stiegen. Durch die Internationalisierung sei der Auslandsanteil am Umsatz auf 40,3 (Vorjahr: 37,2) Prozent ausgebaut worden. Die Internationalisierung des Einzelhandelsgeschäfts habe im ersten Halbjahr zu "planmäßigen" Anlaufverlusten in Höhe von 142 Millionen Mark geführt, heißt es im Zwischenbericht weiter. Ohne diesen Effekt hätte sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 20,2 Prozent auf 280 Millionen Mark verbessert. Die Metro, nun in zwanzig Staaten präsent, steigerte den Umsatz um 17,5 Prozent. Stärkster Umsatzträger bleiben die 345 Abholmärkte, die in 19 Staaten ihren Umsatz um 10,1 Prozent auf 19,10 Milliarden Mark verbesserten. Das Ergebnis im gewöhnlichen Geschäft dieser Sparte sei um 15,4 Prozent auf 510 Millionen Mark gestiegen. Dagegen verbuchte der Lebensmitteleinzelhandel einen Verlust von 78 Millionen Mark.

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