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Wirtschaft: Metro konzentriert sich auf das Geschäft im Ausland

Handelskonzern investiert überwiegend in Asien und Osteuropa / Umsatz und Gewinn steigen 2003 stärker als erwartet

Düsseldorf (kwi). Der Handelskonzern Metro hat im vergangenen Jahr dank seiner erfolgreichen Expansion ins Ausland Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. „Es ist uns in weiten Bereichen gelungen, uns vom negativen Branchentrend abzukoppeln, und zwar auch in Deutschland“, sagte MetroChef Hans-Joachim Körber am Mittwoch bei Vorlage der Bilanz. Auch im laufenden Jahr wolle die Metro ihr Wachstum beschleunigen und bis Ende 2004 von Platz fünf auf den dritten Platz der weltweit größten Handelskonzerne vorstoßen, hinter dem US-Konzern Wal Mart und der französischen Carrefour.

Der Konzern peile bei konstanten Wechselkursen eine Umsatzsteigerung von mindestens sechs Prozent an, sagte Körber. Das Ergebnis je Aktie soll um neun bis 15 Prozent zulegen. Auch in diesem Jahr kommen neue Standorte dazu. So will die Metro weltweit weitere 40 Großmärkte (Cash & Carry) eröffnen. Nur einer davon liegt in Deutschland, die übrigen vorwiegend in den Wachstumsregionen Osteuropa und Asien. „Wir teilen die Ansicht vieler Wirtschaftsexperten, dass die EU-Erweiterung vor allem für den Handel Wachstumsimpulse mit sich bringt“, sagte Körber. Grund dafür sei die beständig steigende Kaufkraft in den Beitrittsländern und der Wegfall von Handelshemmnissen.

Schon jetzt ist für Metro das Auslandsgeschäft wichtiger als der Heimatmarkt. In Deutschland sorgt die schwache Wirtschaftsentwicklung schon seit Jahren für eine Konsumflaute. Der Konzern erwirtschaftet fast die Hälfte seines Umsatzes im Ausland und schon 60 Prozent des Gewinns. Zwei Drittel seiner Investitionen von 1,8 Milliarden Euro pro Jahr fließen ins Ausland.

Wachstumstreiber des Konzerns waren 2003 wiederum die Großmärkte sowie die Elektronikmärkte Media Markt und Saturn. Gemeinsam erwirtschafteten die beiden Vertriebslinien zwei Drittel des Konzernumsatzes. Sowohl die Großmärkte als auch die Elektronikketten konnten ihren Gewinn vor Steuern zweistellig steigern und beim Umsatz 4,7 beziehungsweise zehn Prozent zulegen.

Schwierigkeiten bereiten Körber noch immer die Baumarktkette Praktiker und die Extra-Verbrauchermärkte. Beide Vertriebslinien schrieben 2003 rote Zahlen, wenngleich die defizitäre Baumarktkette ihre Verluste kräftig reduzieren und den Umsatz trotz geringerer Fläche um knapp neun Prozent steigern konnte. Schon für das laufende Jahr erwartet Körber, dass Praktiker in die Gewinnzone zurückkehrt. Die Verbrauchermärkte Extra sollen erst in zwei bis drei Jahren wieder schwarze Zahlen schreiben.

Einen deutlichen Ergebnisrückgang gab es auch bei den Galeria-Kaufhof-Warenhäusern. Wegen des schärferen Preiswettbewerbs und der Kaufzurückhaltung der Verbraucher sank der Gewinn um 28 Prozent auf 94 Millionen Euro. „Diese Zahlen sind unbefriedigend“, sagte Körber. Es werde „erheblicher Anstrengungen“ bedürfen, die Warenhaussparte auf ihrem heutigen Niveau zu halten. Um das Geschäft anzukurbeln, will Kaufhof die Kundenbindungsprogramme ausbauen und mehr Markenwaren anbieten. Im Vergleich zu Karstadt, die am Dienstag einen hohen Verlust für seine Warenhäuser meldete, steht Kaufhof aber weit besser da.

Der Konzernumsatz stieg 2003 um vier Prozent auf 53,6 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern kletterte um 13,1 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Die Dividende bleibt unverändert bei 1,02 Euro je Aktie. Die Metro übertraf mit ihren Zahlen die Erwartungen der Finanzmärkte. Die Aktie war am Mittwoch Tagessieger im Dax, der Kurs stieg bis zum Nachmittag um 3,5 Prozent auf 32,90 Euro.

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